Die Wörter tragen Flügel
aus lauter Illusion.
Beginnen sie zu sprechen,
so fliegen sie davon.
Sie fliegen, statt zu sagen,
was sie bedeuten sollen,
in einem Dunst aus Hoffen,
aus Wünschen und aus Wollen.
Kaum wahr, schon sind sie eitel
– ein Haschen nach dem Wind –
und stürzen ab, bevor sie
vollends verklungen sind.
Nicht anders als die Laute
der Tiere, als ihr Brüllen,
sind Wörter nur Geräusche,
die Leere auszufüllen.
Drum: Wenn die Leute reden,
lass ich die Ohren ruhn.
Doch brauch ich meine Augen.
So seh ich, was sie tun.
(18. 6., 11. + 14. 8.2010; 23.2.2018)