Sonntagnachmittag. Nur den Glyzinien
hat der harte Frost im Februar geschadet.
Die Rhododendren blühen bunt und üppig,
und die Rosenstöcke treiben Laub und Knospen.
Von Südwesten schiebt der Föhn in Herden
dünne Wattewolken durch die helle Bläue.
Später wird die Wolkendecke dichter,
heute Abend wird es etwas Regen geben.
Die Wege sind bekiest. Sie transportieren
fliessbandmässig weitgereiste Leute,
die einen schlendernd hinter Reiseführern,
die andern sonntagsfroh, wie ausrangiert.
Wie jener, der auf einer Bank mit Stift und Kladde
den Dichter mimt. Er weiss, dass all die Fremden
hier nicht wissen, dass die wahren Dichter
heut nach Solothurn gepilgert sind.
(20.5.2012; 29.4.2017)