Die Geschichte von monbijou bern und der Weg zu einem hierarchiefreien Führungsmodell

Mitte Februar 2018 nahm ich in der Institution «monbijou bern. begleitetes wohnen in der stadt» an der Monbijoustrasse 80 an einer ersten Planungssitzung für eine Jubiläumsschrift zu ihrem 40jährigen Bestehen teil. Anschliessend übernahm ich für das Projekt die journalistische und redaktionelle Arbeit. Pünktlich auf die Jubiläumstagung, die am 22. November in Bern stattfand, lag die Publikation vor. 

Die Tagung stand unter dem Thema «Führungsmodell: Leitungs-Team». Entsprechend bildete die Tatsache, dass dieses Wohnheim für Menschen in schwierigen Lebenssituationen seit Jahrzehnten nicht von einem Chef, sondern von einem achtköpfigen Team geleitet wird, auch ein Schwerpunkt der Broschüre. In einem langen Gespräch, das ich anschliessend vollständig dokumentiert habe, versuchte ich zu verstehen, wie ein solches Leitungsmodell funktionieren kann. Ergänzt habe ich die Arbeit mit einer Skizze der Institutionsgeschichte, mit «Innenblicken» der Administratorin und von Mitgliedern des Hauswirtschafts- und des Nachtpräsenzteams – also jener, die unter dem Leitungsteam arbeiten –, sowie «Aussenblicken» von SupervisorInnen, die jeweils phasenweise in der Institution mitarbeiten, von ehemaligen BewohnerInnen, von einer Praktikantin, einem Gewerkschafter und einer Vertreterin der kantonalen Gesundheits- und Fürsorgedirektion. Das Geleitwort hat der Präsident des Trägervereins, Beat Bannwart, das Nachwort das Leitungsteammitglied Daniel Kappeler beigesteuert.

Für mich, der ich mir ab 1982 als Mitglied des WoZ-Kollektivs das Leiten im Team als «Basisdemokrat» in einem «selbstverwalteten Betrieb» anzueignen versucht habe, war diese Arbeit lehrreich. Eine funktionierende Teamleitung bedeutet kontinuierliche und selbstkritische Arbeit an der Struktur. Davon wusste in der Pionierphase des WoZ-Zeitungsprojekts nicht nur ich zu wenig, wie mir im Rückblick scheinen will. (21.12.2018)

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Ich danke dem Leitungsteam von monbijou bern für die Einwilligung, das Druck-PDF der Jubiläumsbroschüre an dieser Stelle zweitveröffentlichen zu dürfen:

«40 Jahre – Eine Jubiläumsschrift. Die Geschichte der Institution und der Weg zu einem hierarchiefreien Führungsmodell»

Aktuell

Zum Projekt

 

Die Website «Textwerkstatt Fredi Lerch» versammelt journalistische, publizistische und literarische Arbeiten aus der Zeit zwischen 1972 und 2022, ist abgeschlossen und wurde deshalb am 15. 1. 2024 zum zeitgeschichtlichen Dokument eingefroren.

Vorderhand soll die Werkstatt in diesem Zustand zugänglich sein, längerfristig wird sie im e-helvetica-Archiv der Schweizerischen Nationalbibliothek einsehbar bleiben. Teile des Papierarchivs, das für die vorliegende Website die Grundlage bildet, sind hier archiviert und können im Lesesaal der Schweizerischen Literaturarchivs eingesehen werden.

 


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