d’ballade vo de drü aute hüser

ir lüt, i wohnen anere schtrass
am stadtrand zwüsche gärten und gras
drü hüser schtöö dert scho ewig lang
fridlech näbenang

si gseh zwar nüm ganz nöi uus, doch si
nid schnäu drü hüser gmüetlecher gsy
drum geit’s nüm lang, de chunnt’s wi’s mues cho:
de schteit kes me do

im erschte wohnt en uraute maa
wo angäns afe fasch nümme ma
är blibt mit hung u sim haberbrei
jahr für jahr elei

und einisch am ne tag läbt är nümm
ke mönsch ir schtrass entbehret ne schlimm
em sohn isch’s huus z’wyt ewägg und z’aut
drum verchouft er’s haut

im zwöite wohne schpanier drin
zwöi paar mit drüne härzige ching
die überchöme – me weiss nid werum –
plötzlech d’chündigung

hei hab und guet uf d’schrass abetreit
druf blibt s’huus unbewohnt und vergheit
dr bsitzer heigi – me weiss, wi’s louft –
s’zwöite huus verchouft

im dritte huus si luschtegi lüt
die wüsse vore chündigung nüt
dr bsitzer seit: mir geit’s nid um gewinn
blibet nume drin

pär poscht brchunnt är druuf sapperlot
me mues es gseh: es schöns aagebot
är chündet, seit: lueget, s’fäut am dach
dasch e z’tüüri sach

ir lüt, ich weiss e läärputzti schtrass
und nid symbolisch meinen i das:
di isch jetz tot. me profllet scho
für nes wohnsilo

 

nachsatz:

me luegt nüm ume, wüu: me weiss wi’s geit:
und’s morn ja sowieso ir zittig schteit:
am morge hei si d’bsetzer usetreit
am mittag hei si tür und dach verheit
am namittag scho d’muure zämegleit
am abe schteit kes huus me wit und breit
s’het wieder einisch nüt abtreit
                                                  wi lang noch?

Datierung des Typoskripts: «15./16.10.81». – vgl. Mani Matter: Di Strass wo i drann wone, in: ders.: Us emene lääre Gygechaschte, Bern (kandelaber) 1969, 60.