Störung der Aufführung

 

M. Xenos, ill. als Aufklärerin der Tat

 

Am 28. November 1998 wird Mariella Mehr an der Universität Basel «die Würde einer Ehrendoktorin phil. I» verliehen. Im Rahmen der Feierlichkeiten hält sie eine Rede, die sie mit einem Zitat aus den «Kinder der Landstrasse»-Akten zu ihrer Person einleitet:

«Vor Ihnen steht eine ‘verstimmbare, haltlose, impulsive und geltungsbedürftige Psychopathin mit neurotischen Mechanismen und einem starken Hang zur Selbstüberschätzung, was ihr Wunsch, Schriftstellerin zu werden, beweist. In Erwägung ihrer hereditären Belastung – die Probandin gehört zur vierten Generation einer degenerierten Vagantenfamilie – kann eine dauernde Einweisung in eine Psychiatrische Klinik nicht ausgeschlossen werden.’»[1]

Mariella Mehr hat kritisches Denken nicht an einer Universität gelernt. Kritik ist für sie keine akademische Disziplin, sondern die Notwendigkeit, durch jeden Schmerz hindurch ihre Geschichte als Jenische und als ehemaliges Kind der Landstrasse zur Sprache zu bringen. Nur selten gelingt ihr schreibend jener lächelnd-ironische Ton, mit dem sie eine Hommage auf den Anarchisten Erich Mühsam verfasst und dabei en passant die Neue Innerlichkeit der «ausgesprochen schweizerische[n] Literatur» nicht ernster nimmt, als diese es verdient (siehe «Lisas rabiates Gegacker und geistige Notdurft», S 273).

Vom Jahrgang her ist sie eine 68erin, aber die oft linksextreme Scharfzüngigkeit der Protestgeneration wird nur selten die ihre. 1973 veröffentlicht sie 26jährig in der Studentenzeitung focus den Aufsatz «Autobiografisches einer Jenischen» und lässt den Beitrag mit einem Nacktfoto von sich selber illustrieren.[2] Dieses Bild symbolisiert ihre Art der Radikalität: Ihr Reden ist immer ein Handeln in doppeltem Sinn. Sie agiert mit der Aktivlegitimation eines Opfers, das sagt: Seht her, das habt ihr aus mir gemacht! Und sie agiert mit dem Stolz der Überlebenden, die zu ihren ehemaligen Peinigern sagt: Seht her, das bin ich trotz euch geworden! Noch 1999, als sie «Vom Mythos der Schweiz als Insel» (S. 296) schreibt, konstatiert sie: «Sie sehen, ich tauge nicht für’s moderate Schreiben. Ich bin eine von ihnen [von den Zigeunerbastarden, fl.] und habe die Schweiz immer von unten gesehen.»

Gegen den Rassismus der Sesshaften

Als am 31. Mai 1975 in Bern die Radgenossenschaft der Landstrasse als Interessengemeinschaft des fahrenden Volkes gegründet wird, lässt sich Mariella Mehr zur ersten Sekretärin wählen und engagiert sich seither von Berufs wegen für die Rechte der Fahrenden in der Schweiz.[3] Wenn sich beispielsweise die Gemeinde Langenthal zum «Sperrgebiet für Fahrende» erklärt, polemisiert sie gegen deren Schüren einer «kollektiven Paranoia» (siehe «Zum Artikel von Guido Rudolphi», S. 275).[4]

Für die Aufarbeitung der Geschichte des Pro Juventute-Hilfswerks «Kinder der Landstrasse» und für eine Wiedergutmachung an die zerstörten jenischen Familien wird sie zur unerbittlichsten Vorkämpferin. Ihre unversöhnliche Haltung hat zum Beispiel diesen Grund: Nachdem ihr ihre eigenen «Hilfswerk»-Akten zugespielt worden sind, überprüft Mariella Mehr 1984 zusammen mit dem Schreibenden als Journalisten der Wochenzeitung WoZ das Gerücht, das unter Jenischen damals kursiert: Wir betreten im Zürcher Seefeldquartier das breite Treppenhaus des Zentralsekretariats der Pro Juventute und gehen, ohne jemandem zu begegnen, statt hoch zum Empfang in den Keller hinunter. Dort öffnen wir eine unverschlossene Türe und stehen in einem grossen Kellerraum vor langen Regalen, auf denen die Akten des «Hilfswerks» laufmeterweise aufgereiht sind. Nichts hat mir damals die Augen mehr geöffnet für die menschenverachtende Einsichtslosigkeit biederer schweizerischer Sozialtechnokratie als dieser fahrlässige Umgang mit den oft von Blatt zu Blatt verleumderischen «Hilfswerk»-Akten.[5]

Aus ihren persönlichen Akten entwickelt Mariella Mehr damals das Theaterstück «Kinder der Landstrasse», das das Schicksal der Jenischen M. Xenos, ill. [für illegitim, also unehelich, fl.) 1947, und deren Sohn C. Xenos, ill. 1966, auf die Bühne bringt. Als das Stück 1987 als Buch erscheint, betont sie in der Einleitung die Parallelität der Ereignisse in der Schweiz und im nationalsozialistischen Deutschland: Während dort «650’000 Zigeuner: Roma, Sinte, Manouches und Jenische» vernichtet worden seien, habe man die Jenischen in der Schweiz «‘nur’ einem sozialen und kulturellen Genozid ausgesetzt». An die Adresse der Aufsichtsbehörden im Eidgenössischen Departement des Innern hält sie fest: «Wer immer behauptet, von den rechtswidrigen Machenschaften dieses ‘Hilfswerks’ nichts gewusst zu haben, bezichtigt sich der Vernachlässigung seiner Aufsichtspflicht.»[6]

Während sich im Juni 1986 der damalige Bundespräsident Alphons Egli vor dem Parlament und im Mai 1987 der Pro Juventute-Stiftungsrat Paolo Bernasconi anlässlich einer Pressekonferenz bei den Jenischen entschuldigt; während eine Fondskommission eingesetzt wird, die bis 1992 an «Hilfswerk»-Betroffene als symbolische Entschädigung insgesamt 11 Millionen Franken auszahlt; während sich die historische Aufarbeitung wegen der nun gesperrten Akten verzögert[7], wird Mariella Mehr gegenüber dieser «Wiedergutmachung» zunehmend misstrauisch. Als am 24. November 1993 die Basler Zeitung meldet, die Radgenossenschaft habe sich mit der Pro Juventute «versöhnt», distanziert sich Mehr mit einem Offenen Brief von den «Opportunisten und Profiteuren […], selbst wenn sie, wie ich, Jenische sind»: «Die Versöhnung mit der PJ ist ein weiterer Schritt in die schleichende Ghettoisierung der Jenischen in der Schweiz. Statt Solidarität mit allen verfolgten Zigeunern in der Welt zu üben, hat sich der Vorstand der Radgenossenschaft der PJ den ehemaligen QuälerInnen in selbstmörderischer Weise für deren Geschichtsbereinigung zur Verfügung gestellt.» (Siehe: «‘Versöhnen’ und verhöhnen», S. 285)

Statt den Kompromiss der schweizerischen Jenischen mitzutragen, solidarisiert sie sich zunehmend mit dem Volk der Roma, von dessen 29 Stämmen die Jenischen nach Mehr «ein[en] relativ kleine[n] Stamm» bilden.[8] 1998 und 2001 gibt sie die zwei Gedichtbände «Nachrichten aus dem Exil» und «Widerwelten» zweisprachig – auf Deutsch und Romanes – heraus.[9] 2003 sagt sie, nach ihrer Heimat gefragt, in einem Interview: «Womit habe ich meine innere Leere gefüllt? Ich habe sie gefüllt mit Sprache, und diese Sprache ist mein Zuhause.»[10]

Kulturboykott gegen die «Hure Helvetia»

Zunehmend mischt sich die Schriftstellerin Mehr in kulturpolitische Debatten ein. 1990 unterstützt sie den Kulturboykott gegen die 700-Jahr-Feier der Schweiz. Damals stellt eine Parlamentarische Untersuchungskommission fest, dass der Staatsschutz seit Jahrzehnten nahezu eine Million SchweizerInnen, AusländerInnen und politische Organisationen überwacht hat – auch viele Kulturschaffende. Gleichzeitig lädt die offizielle Schweiz nun diese Kulturschaffenden ein, zur bevorstehenden 700-Jahr-Feier kritische Beiträge zu liefern. Dagegen wird zum «Kulturboykott» aufgerufen.

Als Peter Bichsel, als ehemaliger Ghostwriter des SP-Bundesrates Willy Ritschard ein abgebrühter Politrealist, öffentlich begründet, warum er diesen Boykott nicht unterschreibe (nämlich weil die Unterschrift zu unverbindlich sei und es 1991 gleichermassen «Unterschriften und jubelnde Kulturfeierschaffende» geben werde), widerspricht ihm Mariella Mehr: Die Unterschrift für den Kulturboykott und gegen den Schnüffelstaat sei eine «Solidaritätserklärung»  gerade für jene Menschen, mit denen er, Bichsel, «in der Kneipe am selben Tisch» sitze und aus denen «der Stoff» sei, «aus dem Deine Bücher gemacht sind».[11]

Als Anfang November 1990 in Zürich ein «Kultursymposium» der Kulturboykottierenden stattfindet, diskutiert Mehr zusammen mit Gottfried Honegger, Max Bill und Otto F. Walter auf einem Podium über die Rolle der Kulturschaffenden gegenüber dem «leergeglaubten Staat». Sie plädiert unter Verweis auf ihren autobiografischen Roman «Steinzeit» für eine Kunst, in der Wut und Zorn ihren Platz haben. Als Bill ihr entgegenhält, Kunst brauche nicht Wut, sondern Intelligenz, antwortet sie: «Für mich sind Wut und Intelligenz nicht unvereinbar.» Kunst sei immer wieder ein «Propagandamittel […] für diejenigen, die keine Sprache haben».[12]

Gegen Ende 1990 diskutieren die Kulturboykottierenden, ob und allenfalls wie die Aktion 1991, während der 700-Jahr-Feier, weitergeführt werden solle. Während die einen sagen, die Boykottbewegung solle wegen ihrer «realpolitischen Marginalität» 1991 schweigen und den Boykott jetzt zum «Kunstwerk ‘Nein’» erklären[13], gehört Mehr zu jenen, die den Protest 1991 weithin sichtbar weiterführen wollen – auch, weil sich, wie sie schreibt, «der CH-Vampir» unterdessen den Kulturboykott als «Frischzellenkur der alten Hure Helvetia» einverleibt habe (S. 282).

Anfang Juli 1991 schreibt sie deshalb unter dem Titel «Schützt Dada vor dem CH-Gaga» (S. 281) einen Aufruf, in dem sie die Kulturschaffenden auffordert, sich am 14. September – dem Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag 1991 – in St. Margarethen zu besammeln und nach Österreich ins symbolische Exil zu gehen: «Die Schweiz an sich ist Grund genug, sich als KünstlerIn politisch verfolgt zu fühlen.» Eine Faxkopie dieses Typoskripts liegt in meinen persönlichen Mehr-Unterlagen. Meine Randnotiz belegt, dass ich Mehrs Aufruf damals dem Kulturboykottkomitee vorgelegt habe: «→ Kulturboykott / Das KB-Komitee hat die Idee am 25/7/91 diskutiert. Obschon breit eingeladen worden ist, erschien kaum jemand. Für die GO [AutorInnengruppe Olten, fl.] signalisierte Züfle Desinteresse. Danach aufgegeben. (29/7/91)».[14] Der Schriftsteller Manfred Züfle war damals Präsident der Gruppe Olten.

Lust an der Polemik – Leiden am blanken Hass

Je direkter sich Mariella Mehr auf die Ebene der Realpolitik einlässt, desto mehr läuft ihre Radikalität ins Leere. An der Pressekonferenz zu einer Flüchtlingsdemonstration sagt sie im März 1991 in ihrer Rede «Von einem Auftrag, der sich als undurchführbar erwies» (S. 278): «Alle unsere bisherigen Aufrufe verloren sich in der Wüste schweizerischen Starrsinns und der ihr auf den Schritt folgenden, unmenschlichen Arroganz […]. Angebrochen […] ist erneut die Zeit des vollen Bootes, die Zeit der Fettwänste jeder politischen Couleur also, die Zeit der Verantwortungslosigkeit und des kollektiven Zynismus.» Solche Formulierungen mögen in einem moralisch rigorosen Sinn nötig erscheinen, aber wer gegen «Fettwänste jeder politischen Couleur» polemisiert, wird keine Verbündeten finden.

Im Laufe der 1990er Jahre gerät Mariella Mehr nicht nur als Publizistin zunehmend in eine schwierige Situation. Sie leidet unter dem blanken Hass, der ihr immer wieder entgegenschlägt. Am 5. Mai 1997 wird sie in Chur zuerst von einer Frau rassistisch beschimpft und danach von zwei Männern in einem Hauseingang zusammengeschlagen. Am 16. Juli 1997 wird sie in einem Zug auf der Ausstiegsplattform als «Zigeunerpack» beschimpft und in der Nähe von Zürich aus dem langsam fahrenden Zug geworfen. Sie erleidet neben einer stark blutenden Wunde am Knie Verstauchungen und Prellungen.[15] Im gleichen Sommer verlässt sie zusammen mit ihrem Lebenspartner Hans-Ulrich Ellenberger die Schweiz und lässt sich in Lucignano in der Südtoskana nieder.

Anfang 1998 widmet Kurt Marti Mariella Mehr als «eine[r] der bedeutendsten Autorinnen unseres Landes» eine Kolumne mit dem Titel «Flucht aus der Schweiz». Mit Verweis auf ihre hartnäckigen Versuche, «Licht zu bringen in eine finstere Seite schweizerischer Vergangenheit», resümiert er: «Politiker und Behörden sind, wenn ausreichend unter Druck gesetzt, vielleicht lernfähig, nicht aber – so jedenfalls scheint es – die ‘Volksseele’ in ihren dunkelsten und dumpfsten Abgründen.» Deshalb habe «eine erniedrigte, verzweifelte Autorin von Rang» der Schweiz den Rücken kehren müssen.[16]

Aufklärung hat mit Handeln zu tun

Flavio Cotti wird in seiner Karriere als Bundesrat zweimal Bundespräsident: Am 10. Januar 1991 eröffnet er in dieser Funktion in Bellinzona die 700-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft. 1998 – man feiert unterdessen 150 Jahre Bundesstaat Schweiz – hält er am 6. Oktober erneut in dieser Funktion an der Frankfurter Buchmesse die Eröffnungsrede für das Gastland Schweiz. Die Welt ist in diesen sieben Jahren eine andere geworden: Cotti beklagt, dass sich «das Verhältnis zwischen Intellektuellen und dem Staat geändert» habe, «der querdenkerische Anstoss, der Widerspruch des ‘homme de culture’» sei «weniger deutlich sichtbar» und «die wesentliche Grundsatzkritik» scheine im «Lärm des Tagesgeschäfts» unterzugehen. Er mahnt: «Gerade in der Literatur und gerade in der Schweiz haben Kulturschaffende immer wieder den Finger auf wunde Punkte gehalten. Diese Kritik ist ein notwendiger Bestandteil einer freien Gesellschaft.»[17]

Cottis Statement nimmt der Schweizerische Schriftstellerinnen- und Schriftsteller-Verband zum Anlass, die AutorInnen im Land um Repliken zu bitten. Mariella Mehr liefert ihren Beitrag aus Lucignano in Form eines Offenen Briefes an Cotti, den die Herausgeber mit dem Titel: «Engagement für die Aufklärung» versehen (S. 289), obschon er von ihrem Scheitern handelt. Vom Begriff Globalisierung – «dem «Unwort des Jahrhunderts» – ausgehend, schreibt Mehr zehn Jahre vor der Finanzkrise von 2008: «Um ihre Mittäterschaft vor sich und den anderen zu verbergen, wird [das Wort Globalisierung, fl.] von grossen und kleinen Magistraten fleissig nachgeplappert. Das gilt für Angehörige jeder parteipolitischen Couleur. Wer, wie heute üblich, seine Befehle am Paradeplatz entgegennimmt, kann gar nicht anders. Ich frage Sie allen Ernstes, Herr Bundesrat, was wir, selbst, wenn wir es wollten, mit unseren Worten noch auszurichten vermöchten?» 2003 wird sie in einem Interview ergänzen, in der Schweiz sei «keine politische Arbeit mehr möglich, da wirst du zum Schweigen verurteilt».[18]

Mit den schwarzen Richtern sprechen

Trotzdem: Mariella Mehr war bis zu ihrer Emigration eine Aufklärerin: Am 5. Mai 1986 zum Beispiel führte die Pro Juventute in Zürich eine Pressekonferenz zum Thema «Lösungen für die künftige Handhabung und Aufbewahrung der Hilfswerk-Akten» durch. Damit die Jenischen überhaupt etwas sagen durften, verschaffte sich eine Delegation der Radgenossenschaft ungebeten Zutritt zur laufenden Veranstaltung. Mariella Mehr trat als Wortführerin auf und zwang unter anderen den damaligen Stiftungsratspräsidenten der Pro Juventute, alt Bundesrat Rudolf Friedrich, dazu, den «Hilfswerk»-Opfern für einmal zuzuhören. Zudem übergab sie den anwesenden Medienleuten eine gut 60-seitige Dokumentation zum Thema. Diese trug ein Motto von Bertolt Brecht: «Und die da reden von vergessen / und die da reden von verzeihn / all denen schlage man die Fressen / mit schweren Eisenhämmern ein.»[19]

Einen guten Monat später bot das Berner Theater 1230 im Schauspielhauskeller in Zürich eine szenische Lesung des Stücks «Kinder der Landstrasse». Schwarzgekleidete Schauspielerinnen und Schauspieler, berichtete der «Tages-Anzeiger» damals, seien hinter schwarzen Sonnenbrillen und schwarz verhängten Tischchen gesessen und hätten gelesen, «ebenfalls schwarz, möchte man sagen, finster, unterkühlt»: «Zu kühl für die Autorin. In der ersten Reihe sitzend, griff Mariella Mehr einige Male in die Lesung ein, nahm Sätze auf, wiederholte sie, erklärte sie, erzählte sie weiter, stieg auf die Bühne, kniete vor ihre schwarzen Richter, sprach mit ihnen […].»[20]

Die engagierte Zeitzeugin Mariella Mehr hat als Aufklärerin gewirkt, weil sie sich bis zu ihrem Gang ins Exil nie gescheut hat, die Inszenierungen des oft sehr selbstgerechten schweizerischen Courant normal mit Argumenten zu stören.

[1] WoZ Nr. 49/1998.

[2] focus Nr. 39/1973, S. 10-12.

[3] Thomas Huonker: «Radgenossenschaft. Die ersten sieben Jahre (1975 bis 1982)».

[4] Mehrs Kolumne ist laut Hinweis auf dem Typoskript (SLA-Mehr-A-4-a-62) eine Replik auf: Guido Rudolphi: «Polizeiinspektorat erklärt Gemeinde zum Sperrgebiet für Fahrende». Die Abdruckbelege der beiden Artikel fehlen. Laut Rudolphi hat er seinen Beitrag vermutlich 1983 oder 1984 für die Oberaargauer Ausgabe der Berner Zeitung verfasst: «Ich habe Mariella damals kontaktiert und um einen Kommentar gebeten. Und ich glaube mich zu erinnern, dass der auch abgedruckt worden ist.» (Mail Rudolphi, 18.4.2017)

[5] vgl. hierzu: Fredi Lerch: «Eine Tonne Peinlichkeit im Keller» (WoZ 24/1984). Die «Hilfswerk»-Akten wurden zwei Jahre später versiegelt und ins Bundesarchiv nach Bern überführt.

[6] Mariella Mehr: Kinder der Landstrasse. Ein Hilfswerk, ein Theater und die Folgen. Bern (Zytglogge) 1987, Seiten 9, S. 13+18.

[7] Seither sind zwei historische Darstellungen erschienen: Walter Leimgruber, Thomas Meier, Roger Sablonier: Das Hilfswerk für die Kinder der Landstrasse. Bern (Schweizerisches Bundesarchiv) 1998 sowie Sara Galle: Kindswegnahmen. Das «Hilfswerk für die Kinder der Landstrasse» der Stiftung Pro Juventute im Kontext der schweizerischen Jugendfürsorge. Zürich (Chronos) 2016.

[8] Rafaela Eulberg: «Sprache ist mein Zuhause». Interview mit der Romni-Schriftstellerin Mariella Mehr. In: Schlangenbrut, Nr. 82/2003, S. 25.

[9] Beide Bände erschienen im Drava-Verlag, Klagenfurt.

[10] Rafaela Eulberg, a.a.O., S. 22.

[11] Fredi Lerch/Andreas Simmen [Hrsg.]: Der leergeglaubte Staat. Kulturboykott: Gegen die 700-Jahr-Feier der Schweiz. Zürich (Rotpunktverlag) 1991, S. 40ff.

[12] Lerch/Simmen, a.a.O., S. 362ff.

[13] WoZ Nr. 50/1990.

[14] SLA-Mehr-E-2-B-4-01.

[15] Hans-Ulrich Ellenberger: «Zürich-Olten – ‘im Herbst’», in Gruppe Olten: Mitteilungsblatt Nr. 83/1997.

[16] Kurt Marti: «Flucht aus der Schweiz». Reformatio Nr. 1/1998; nachgedruckt in: ders.: Notizen und Details 1964-2007. Zürich (Theologischer Verlag Zürich) 2010, S. 1162ff.

[17] Flavio Cotti: «Die Schweiz und ihre Kultur, ihre Literatur», in: Tim Krohn/Peter A. Schmid [Hrsg.]: Der Stil ist eine Frage der Moral. Zürich (Nagel & Kimche) 1999, S. 56f.+58.

[18] Rafaela Eulberg, a.a.O., S. 24.

[19] Fredi Lerch: «Eine Fiktion hat kein Bewusstsein», WoZ, Nr. 19/1986.

[20] Margrit Wartmann: «Darf man ein gutwilliges Publikum beschimpfen?», Tages-Anzeiger, 26.6.1986.

Dieser Text erschien in Christa Baumberger/Nina Debrunner [Hrsg]: Mariella Mehr – Widerworte. Geschichten, Gedichte, Reden, Reportagen. Zürich (Limmatverlag) 2017, S. 264-272. In dieser Anthologie mit Texten Mehrs diente der vorliegende Beitrag als Editorial für die Abteilung der Reden und politischen Artikel, die unter dem Titel «Engagement für die Aufklärung» präsentiert wurden. Entsprechend nimmt mein Beitrag auf verschiedene Texte von Mehr Bezug, die im Buch dokumentiert sind. Darauf verweisen verschiedene Seitenangaben im Text.

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Die Website «Textwerkstatt Fredi Lerch» versammelt journalistische, publizistische und literarische Arbeiten aus der Zeit zwischen 1972 und 2022, ist abgeschlossen und wurde deshalb am 15. 1. 2024 zum zeitgeschichtlichen Dokument eingefroren.

Vorderhand soll die Werkstatt in diesem Zustand zugänglich sein, längerfristig wird sie im e-helvetica-Archiv der Schweizerischen Nationalbibliothek einsehbar bleiben. Teile des Papierarchivs, das für die vorliegende Website die Grundlage bildet, sind hier archiviert und können im Lesesaal der Schweizerischen Literaturarchivs eingesehen werden.

 


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