Jammernder Verlierer und Held mit Riss

[Anriss Auf der Titelseite]

Real – radikal

 

Ein Gespräch mit Lukas Hartmann und Hansjörg Schertenleib

Mitte Juni hat die «Gruppe Olten» (GO) den Schriftsteller Lukas Hartmann zum neuen Präsidenten gewählt. In der gleichen Sitzung spricht sich die GO für die Unterstützung der Armee-Abschaffungsinitiative der Gruppe Schweiz ohne Armee (GSoA) aus. Diese konventionell politische, aber klare Stellungnahme wird Hartmann nun öffentlich zu vertreten haben. Bereits hat der «Blick» die GO-Mitglieder als Nestbeschmutzer beschimpft.

Letztes Wochenende tagte der alteingesessene Schweizer Schriftsteller Verband SSV. Gemäss Sekretär Otto Böni ist von dieser Seite keine offizielle Stellungnahme zur GSoA zu erwarten. Vereinzelte Voten in diese Richtung fanden an der Generalversammlung in Lugano keinen Widerhall. Bestenfalls «Stimmfreigabe» also. Auch für SSV-Mitglied Hansjörg Schertenleib, der vehement für den neuen Radikalen plädiert: «tough» und ohne Standort.

Lukas Hartmann («Aus dem Innern des Mediums»), Anfang 40, und Hansjörg Schertenleib («Die Prozession der Männer»), Ende 20, streiten an einem Tisch über ihre Schreibhaltung. [S. 11/12]

 

[Das Gespräch zwischen Hansjörg Schertenleib und Lukas Hartmann]

Hansjörg Schertenleib: Eingefahren ist mir, dass ich von Leuten aus meiner Generation immer wieder höre, Literatur sei langweilig, sei veraltet. Bis vor zwei, drei Jahren hab ich ausschliesslich diesen Leuten Vorwürfe gemacht. Bis ich dann als Leser herausgefunden hab, dass es vielleicht eben doch auch an der Literatur liegen könnte. In dieser Phase bin ich im Moment: ich habe unheimlich Mühe mit der deutschsprachigen Literatur. Einerseits kommt sie sehr oft wahnsinnig moralisierend daher. Es gibt zu viele Autoren, die Literatur als eine Art Gebetsmühle missverstehen, die sogenannt kritische Stichwörter abbeten wie einen Rosenkranz und dann das Gefühl haben, die Welt verändere sich. Genauso stört mich, dass man Worte wie «trivial» oder «Unterhaltung» gar nicht in den Mund nehmen darf, ohne dass die Autorenkollegen zusammenzucken.

Mein neues Buch ist für mich ein Prozess gewesen, während dem ich mich hingeschrieben habe zu einer Literatur, die auch unterhalten soll. Weil es meiner Meinung nach unheimlich wichtig ist, dass wir die jungen Leser gewinnen, sonst stirbt «der Leser» aus. Das wiederum heisst nicht, dass ich von der Literatur verlange, dass sie sich anpassen soll, überhaupt nicht. Aber die Literatur führt sich zu stark als moralischer Onkel auf. Ich verlange eine Literatur, die «moralfrei» – das ist jetzt natürlich gefährlich – ist, die keiner Ideologie verpflichtet ist.

Lukas Hartmann: Hier kommen wir wohl schon auf den springenden Punkt. Wenn Du Dir eine solche Literatur wünschst und erschreibst, möglichst ideologiefrei, fern von jedem Moralisieren, wie du es nennst, wo stehst Du dann selber? Wo ist Dein Standort? Das hab ich mich auch schon gefragt, als ich Deine Geschichten gelesen habe.

H. S.: Das ist meiner Meinung nach heute gar nicht mehr die Frage.

L. H.: Ich glaub das aber schlicht nicht, dass Du nirgends stehst. Du versteckst Dich in deinen Texten hinter einem kaleidoskopartigen Spielen mit Elementen. Trotzdem bist Du ja der, der das Kaleidoskop bewegt.

H. S.: Ich finde es nicht verwerflich, mit Rollen zu spielen. So nämlich bin ich der, der bewegt, und nicht der, der bewegt wird – mit dem gemacht wird. Man kann doch verschiedene Rollen ausprobieren, in sie hineinschlüpfen, das Ganze mehr als Spiel sehen.

WoZ: In der Beliebigkeit dieser Rollenspiele könnte aber auch viel Zynismus stecken.

H.S.: Zynismus ist ja nicht grundsätzlich verwerflich; er ist ein Charakteristikum der Post-Moderne – zumal er als Stilmittel eingesetzt wird. Nicht ich bin zynisch, aber vielleicht sind es meine Figuren.

WoZ: Dann plädierst Du also beim Schriftsteller für die Trennung von Funktion und Person?

H.S.: Richtig. – Was mich an der aktuellen Literatur tödlich aufregt: Wer hat eigentlich jemals die Furzidee gehabt, dass der Autor und der Mensch dahinter das Gleiche sein müsse? In der Popmusik zum Beispiel war immer völlig klar, dass man als Mensch eine Kunstfigur schafft, die dann für einen auf der Bühne steht und die Musik macht. Wieso muss denn der Literat «authentisch» sein? Was heisst das überhaupt? Ich verlange Authentizität meiner Figuren, meiner Geschichten. Aber das muss ja mit mir nichts zu tun haben. Ich will mir einfach nicht mehr haarscharf der eigenen Haut entlangschreiben.

L.H.: Diese Distanz zur eigenen Haut ist ja jetzt die neuste Mode, nicht nur literarisch. In jeder besseren Rezension wird zuerst mal eine Philippika losgedonnert gegen alle weinerlichen und verletzten Bekenntnispoeten, die ihre schmale Autobiografie absondern würden. Dabei können diese Autobiografien und Bekenntnisbücher – ich hab ja vor fünf Jahren mit «Gebrochenes Eis» wahrscheinlich auch so eines geschrieben, es wird auf jeden Fall so rubriziert – im Bemühen um die Auslotung der eigenen Person, im Bemühen, von der eigenen Geschichte auszugehen, auch für den Leser spannend und schlüssig sein. «Authentisch» wird ein Text für mich dort, wo ich spüre, dass der Autor seine Erfahrung als Zeitgenosse so sinnlich-genau wie nur möglich mit dem, was er produziert, zu verknüpfen versucht. Gerade diese Beziehung zwischen Funktion und Person, die Du vorhin abgelehnt hast, möchte ich beim Lesen eines Textes erkennen.

H.S.: Mein Zielpublikum – wenn’s das überhaupt gibt – ist eben wirklich eines, das nichts mehr anfangen kann mit weinerlicher Bekenntnisliteratur. Denn unser Feind ist alles andere denn weinerlich, er ist knallhart. Und wenn wir uns weinerlich in eine Ecke setzen und flennen, dann erreichen wir gar nichts. Deshalb finde ich Literatur gut, die alles andere als weinerlich, die radikal und «tough» ist. Genau so tough, wie die Typen in den Geschäftsetagen, die Chefs, die uns im Griff haben. Wir müssen dort sein, wo der Feind ist, um dort unsere Sache zu vertreten.

L.H.: Das ist auch wieder eine dieser Denunziationen, die ich überall, auch in Rezensionen, finde: Larmoyanz. Ich vermute, dass viele Leute, auch Rezensenten, die sich heute gegen Larmoyanz verwahren, dem noch vor drei oder vier Jahren «Trauerarbeit» gesagt und als ungeheuer notwendig beklatscht haben. Ich komme nicht los vom Verdacht, dass dieser neue Zeitgeist auch etwas zu tun hat mit der umfassenden Sorglosigkeit eines Papa Reagan, der geradezu unheimlich unlarmoyant ist. Du hast «tough» gesagt, das ist in diesem Zusammenhang ein gutes Wort: gerade hinstehen können, Schläge einstecken können –

H.S.: Was? Was? Selbstbewusst hinstehen und Schläge austeilen können, würde ich hier übersetzen. Nicht nach dem ersten Schlag zu Boden gehen, sondern erst nach dem vierten oder fünften und vorher noch vier austeilen!

L.H.: Ja, gut. Für mich ist das eben genau der Westernheld, und der hat schon mit dem Zeitgeist zu tun und damit, wie wir von ihm berührt werden, wie wir uns dagegen stellen, Zeitgeist wird zum Beispiel repräsentiert durch die veränderte Haltung von Jugendlichen, wie sie nun in diesen neusten Umfragen zum Ausdruck kommt. Diese Haltung, die beginnt, sich der Haltung von amerikanischen Jugendlichen anzupassen, die wieder unbedingt an die Zukunft glauben, «tough», selbständig –

H.S.: An die Zukunft zu glauben, ist doch nicht schlecht! Ich hab eh genug vom ewigen Untergangsgewinsel.

L.H.: Ich stelle einfach mal fest –, die sich durch ihren Job, die Karriere sichern wollen, gewisse materialistische Lebensziele im Auge haben, das und das sich noch leisten zu können, im Sinn von beatiful people sich wenn irgendmöglich ein schönes Leben machen, ellbögeln als Notwendigkeit begreifen, diese ganze toughe Haltung eben. genau dieser Welle ist Reagan aufgesessen und hat sie weiter verstärkt und jetzt schwappt sie über nach Europa und beginnt, gewisse Begriffe neu einzufärben und neue Begriffe in die Welt zu setzen.

H.S.: Aber darum geht es ja! Genau deshalb kämpfe ich um diese Leser. Wir müssen diese Leute hereinnehmen, dürfen sie nicht Reagan & Co. überlassen. Hereinnehmen können wir sie aber nicht mit Literatur, die moralisierend daherkommt, sondern nur, indem wir mit den Mitteln des Feindes spielen und sie einsetzen für unsere Zwecke.

WoZ: Rückkommensantrag. Zu Beginn hat Hansjörg seine aktuelle Schreibhaltung umrissen. Deine fehlt bis jetzt noch, Lukas.

L.H.: In meinem vorletzten Buch – «Anna annA», einem Roman für Kinder – hab ich, da wunderst Du Dich vielleicht, Hansjörg, genau das versucht, was Du hier postulierst, nämlich ich hab gespielt mit Möglichkeiten: das Mädchen, das sich schliesslich verfünfzehnfacht und immer neue Eigenschaften annimmt und dabei entdeckt, dass alle diese neuen Eigenschaften doch mit ihm zu tun haben. Ich erwähne dieses Buch, weil es eine Spannung bezeichnet, in der ich wirklich drinstehe: zwischen den beiden Polen von einer im klassischen Sinn aufklärerischen Literatur einerseits und andererseits den Möglichkeiten des Spielens mit Fiktion beim Erzählen. Diese zwei Pole sind im neuen Buch in der Figur des André Pflüger angelegt, dieses Dazwischenstehen, der Glaube an eine aufklärerische Position und das Verzweifeln daran, die Einsicht, an dieser Haltung scheitern zu müssen. Daraus entwickelt sich dann bei ihm eine Art schwarzer Humor, eine Art Zynismus, Depressivität. Ich finde diese Haltung eben typisch für viele Leute, die im Journalismus gross geworden sind, und deshalb wollte ich einen Journalisten zeigen, der schon dreissig Jahre in diesem Gewerbe drin ist, ihn reden lassen und ihn diese Imprägnierung durch den Journalismus durchleben lassen in seiner Sprache, in der alles immer wieder weggleitet, weitergeht, sich nirgends festhaken kann. In einem Punkt bin ich sehr verwandt mit diesem André: dass ich mich losgelöst fühle von der 68er Haltung – ich greife auf dieses Klischee zurück, weil man sich einiges darunter vorstellen kann – und dass ich den anderen Pol, den Du, Hansjörg, umschreibst, dieses amoralische Spielen mit Fiktion, dass ich diesen Pol auch als Person eigentlich nicht erreichen will, dass ich zwischen beiden Polen versuchen möchte, literarische Möglichkeiten nutzbar zu machen. Aber das ist eine sehr schwierige und fast unhaltbare Position, das merke ich an mir selber. – Andererseits denke ich gern in Polaritäten und Ambivalenzen: Dass im Einen drin immer auch schon sein Gegenteil mitschwingt. Ich möchte versuchen, diese Tatsache mitzudenken, und dann ist für mich eben Stärke ohne Schwäche undenkbar, so wie Schwäche ohne Stärke undenkbar ist. Einer wie der André, der ein Leben lang von seiner Männlichkeitsdressur her hat den Starken markieren müssen, schlecht und recht, dass der nun einmal ganz heftig an den anderen Pol gehen muss, das ist für mich klar. Aber ich würde meinen, dass er gerade dadurch wieder eine Stärke gewinnt.

H.S.: Diese neue Stärke bekommt der Leser aber nicht mit.

L.H.: Das ist etwas, was ich dem Leser zutraue.

H.S.: Dann bin ich zu dumm. Für mich geht der Pflüger am Schluss des Buches nicht zurück ins Radio und macht weiter, im Gegenteil.

L.H.: Nein, er geht nicht ins Radio zurück.

H.S.: Das wäre aber doch der springende Punkt! Was macht er denn nachher? Wie macht er weiter?

L.H.: Er macht etwas anderes.

H.S.: Was?

L.H.: Das will er eben herausfinden. Etwas, das wichtig ist für ihn –

H.S.: Für ihn selber?

L.H.: – und für das, was er sich erträumt. Weil er einen Rest von Utopie behalten will. So wie ich ihn  behalten möchte.

H.S.: Das ist für mich die typische Jammerhaltung. Sich zurückziehen, aussteigen, abhauen, sich entziehen. Ich will nicht abhauen und schwach werden, ich will dableiben, endlich dableiben und zurückgeben. Nur ist für mich völlig klar, dass die Methoden und Formen von Protest und Widerstand, die in den siebziger Jahren entwickelt worden sind, völlig wertlos sind. Achtundsechzig heisst doch längst: Achtung-setz-dich! Ich will nicht sitzenbleiben. Die Schreibkammern gehören gelüftet! Euch haben sie doch schon längst hereingenommen, das solltet ihr doch endlich kapiert haben. Ihr gehört schon lange dazu. Die linke Szene ist doch derart harmlos, weil sie absolut berechenbar ist. Eingeschlossen die WoZ, die man problemlos einschätzen kann. Weil sie es nie schaffte, das enge Korsett der Dogmen zu sprengen. So verkommt eine Szene zur behaglichen Kuschelecke. Ich will hautnah beim Gegner sein. Dort erwartet er mich nämlich zuletzt. – Ihr tut keinem Menschen weh, keinem einzigen.

L.H.: Die Frage in meinem Buch ist ja, ob sich Pflüger korrumpieren lassen soll, wenn er doch weiss, dass er nach dem Marsch durch die Institutionen, am anderen Ende vom Tunnel, genau gleich flügellahm ist wie alle andern.

H.S.: Das müsste man zuerst mal beweisen, dass das so ist.

L.H.: Es gibt genug Beispiele, die das beweisen.

H.S.: Ich red nicht von den Achtundsechzigern. Das müssen jetzt mal die von 1980 beweisen, ob sie am Ende dieses Tunnels – der vielleicht gar nicht so lang ist – auch flügellahm sind. Das kannst Du gar noch nicht wissen.

L.H.: Aber was würdest Du denn machen? Wie würdest Du denn mit den Strukturen der Institutionen umgehen? Wie möchtest Du spielen, als Manager, mit irgendwelchen Ertragsbilanzen und Verwaltungsräten?

H.S.: Ich möchte gar nicht Manager sein. Bei mir fängt das bei ganz anderen Sachen an, zum Beispiel, dass ich fürs «Magma»[1] schreibe. Ich höre von Autoren nur noch Beleidigungen: Spinnst du eigentlich, für die zu schreiben? Und das ist etwas, was ich absolut nicht kapiere. Das «Magma» ist ja genau das Medium, in dem eben mehr Leute schreiben sollten, die sich vielleicht noch etwas überlegen. Man darf doch nicht solche Medien den andern überlassen. Dort muss man doch dreinhocken, sein Zeug machen, so wie man will.

L.H.: Mir gefällt das «Magma» nicht –

H.S.: – mir gefällt’s auch noch nicht, aber es ist für mich eine Basis, auf der ich meine Gedanken verbreiten kann, und zwar so, wie ich will, Wort für Wort, ohne dass etwas geändert wird und dann erreiche ich erst jene Leute, die ich eigentlich erreichen möchte. Etwas Besseres kann mir doch gar nicht passieren!

L.H.: Das «Magma» ist für mich ein typisches gestyltes Marketingprodukt, mit dem man gewisse Zielgruppen im Auge hat, 25-35jährige, Strom-Schwimmer. Du versuchst in diesen Formen drin zu machen, was Dir wichtig ist. Was machst Du aber, wenn Du so nach der fünfzehnten oder zwanzigsten Reportage zu entdecken beginnst, dass – wie in so vielen heutigen Medienprodukten, in denen die Form den Inhalt dominiert –, dass auch bei Deinen Geschichten das rein Formale, Formalistische als das Wesentliche aufgefasst wird auch von den Lesern, dass Dich die Form, das Layout zu erfassen, zu färben beginnt, ohne dass Du willst. Das sind ja ganz langsame Filterungsprozesse, das ist etwas Unwägbares, gar nicht genau als Grenzverlauf zu beschreiben. Das weißt Du so gut wie ich.

H.S.: Indem Du das weißt, kannst Du entsprechend reagieren, indem du die Mittel des Gegners einsetzt. Du kannst ja den Text so anlegen, dass er stärker ist als die Form, vom Ablauf her, von der Dramaturgie.

L.H.: Jetzt muss ich noch einmal meine Erfahrung, die ich im Medium Radio gemacht habe, ins Spiel bringen: Die neue Tendenz im Radio zielt ja darauf ab, das Medium abzurichten zu einem blossen Begleitmedium. Immer deutlicher. Trotz vielen Nischen, in denen man noch anderes machen kann. Das hat angefangen bei der Musiktypisierung und wird jetzt weitergeführt durch die fortschreitende Magazinitis, bei der alle Inhalte ziemlich gleich in Dreiminutenpackungen daherkommen. und zwar auf den Gischtkrönchen eines angenehm begleitenden Sounds, der dich auch politisch einschläfert. Meine Behauptung, meine Hypothese ist, dass der Sound eben plötzlich das Wesentliche wird und sobald dieser Mechanismus in Gang kommt, diese Abhängigkeit vom Sound, die eine wirkliche Sucht werden kann, dann kannst Du sagen, was Du willst auf den Wellen dieses Sounds: es ist völlig egal.

H.S.: Das ist ein fataler Denkfehler, den Du jetzt machst: Du kannst doch nicht einfach das Radio mit dem geschriebenen Wort vergleichen. Das ist doch Mumpitz, bissoguet.

WoZ: Wie stellst Du Dir denn vor, dass das «Magma» zum Beispiel konsumiert wird?

H.S.: Ich find’s einfach fatal, wenn man aufgrund von Form den Inhalt disqualifiziert. Man muss doch zuerst den Text lesen, erst dann kann man entscheiden, ob er Seich ist oder nicht. So souverän sollten wir mittlerweile weiss Gott sein, dass wir nicht mehr auf die ganz einfachen und primitiven Muster hereinfallen.

WoZ: Fatal könnte natürlich auch sein, vor lauter schönen Texten die Maschine dahinter nicht mehr sehen zu wollen. Immerhin gibt es da noch Besitzverhältnisse, ökonomische Strukturen –

H.S.: Das interessiert mich doch als Leser nicht!

WoZ: Nicht?

H.S.: Das interessiert mich als Leser einen Scheissdreck. Ich will einfach einen tauglichen, weil provokativen Text lesen und fertig. Dann ist mir letztlich egal, wem das Heft gehört.

L.H.: Ich möchte nochmals auf den Begriff des Jammerns zurückkommen, den Du, Hansjörg, vorhin gebraucht hast. Mir scheint, es hat in der Literatur ganze Strömungen gegeben, die das Jammern zu einer literarischen Tugend gemacht haben. Das larmoyanteste Buch in der deutschsprachigen Literatur ist ja sicher Goethes «Werther». Ich denke, dass jene, die zehn, zwölf, fünfzehn Jahre älter sind als Du, in einem engeren Korsett drinsteckten und jetzt vielleicht deshalb meinen, das Jammernlernen sei etwas Wesentliches, weil sie derart Mühe hatten, dieses Korsett zu sprengen. Losgelöst aber von meinen eigenen Erfahrungen: Es gibt Kulturen, in denen das Klagen ein Ritual ist, bei Sterbefällen zum Beispiel, aber auch bei anderen Gelegenheiten. Diese Klagerituale fehlen in unserer Kultur. Wir haben eine Kultur des Runterschluckens, wir haben eine Kultur des Versteckens, des Vor-sich-Versteckens, und das, was Du als Jammern bezeichnest, dem würde ich eher sagen, es sei ein Versuch, etwas, das in dieser Gesellschaft oder im gesellschaftlichen Umgang fehlt, einzuführen.

H.S.: Du willst doch nicht im Ernst privat und öffentlich verwechseln? Die Kultur hat lange genug die Totenglocke geläutet. Literatur oder überhaupt Kunst empfinde ich einfach ganz und gar nicht als geeignetes Transportmittel für Klagerituale. Ich zum Beispiel bin jemand, der unter Kollegen und Freunden oft jammert. Aber weiss Gott nicht in meinen Büchern. Die Öffentlichkeit ist doch etwas anderes, mit der darf man doch nicht umgehen wie mit seinen Freunden. Sonst geht ja die Öffentlichkeit mit mir um. Wir müssen mit ihr umgehen.

L.H.: Das ist eine neue Grenzziehung zwischen Intimität und Öffentlichkeit.

H.S.: Klar, ja. Aber das hab ich ja von Anfang an gesagt, dass ich trennen möchte zwischen dem Menschen Schertenleib und der Kunstfigur Schertenleib als Autor.

WoZ: Erst noch hat man gesagt, auch die kleinste soziale Einheit, die Kleinfamilie, sei politisch. Du postulierst jetzt wieder einen grösseren privaten Raum –

H.S.: – genau, der niemanden etwas angeht.

L.H.: Diesen privaten Raum haben wir ja alle. Aber es fragt sich eben, wo die Grenze gezogen wird. Überspitzt ausgedrückt: Wie weit geht mein Sexualleben andere etwas an? Mich verblüfft die klare Grenze, die Du da bewusst ziehen willst. Für mich ist das ein Rückfall. Die Forderung stellt sich auch quer gegen ein neues ökologisches Denken, das mir wichtig ist, wonach sich in der kleinsten Einheit die gesamte Struktur widerspiegelt und umgekehrt. Wenn ich nun davon ausgehe, dass alles mit allem zusammenhängt, dann möchte ich die Zusammenhänge auch sichtbar machen, und wenn ich sie sichtbar machen will, dann muss ich auch darüber schreiben, dann muss ich auch versuchen, minutiös und plausibel zu zeigen, wie das eine das andere bedingt und dass all die Trennungen eben ausserordentlich künstlich sind. Vielleicht sind sie nützlich, vielleicht sind sie wohltätig, aber für mich sind sie absolut künstlich.

H.S.: Klar sind sie künstlich, ich habe ja nicht gesagt, sie seien nicht künstlich. Aber ich habe das Gefühl, sie seien wichtig und der Sache förderlich. «Künstlich» ist für mich überhaupt kein schlechtes, sondern ein positives Wort –

L.H.: – das hab ich schon gemerkt –

H.S.: – Literatur ist ja auch ausschliesslich Künstliches, Literatur tut nie etwas anderes als zu simulieren.

L.H.: War denn Deiner Meinung nach Originalität überhaupt einmal möglich?

H.S.: Das glaub ich eben nicht. Aber man hat lange daran geglaubt, dass Originalität möglich sei, und man war lange Zeit auch bereit, dies als Maxime zu akzeptieren. Aber heute kann man das nicht mehr. Geh mal in eine Diskothek und schau Dir an, wie sich die Neunzehnjährigen dort aufführen. Das ist die absolute Simulation. Da ist alles gespielt, da stimmt nichts mehr. Die Empfindungen sind nicht mehr echt, sind simuliert, alles ist übernommen, alles ist nachgemacht, ist ein Zitat. Echt ist schon lange nichts mehr. – Nur die Literatur versucht sich nach wie vor als aufklärerisches Forum. ich habe genug von den Helden, die nicht mal einen Milchsack aufmachen können, ohne dass sie von Kopf bis Fuss weiss sind.

L.H.: Und Du zeigst, was die Helden können?

H.S.: Noch nicht. Aber in meiner nächsten Geschichte zeig ich’s. Ich will endlich neue Figuren, neue Helden. Nicht strahlende Sieger, sondern Helden mit Rissen. Ich will nicht mehr die dauernden Verlierer, ich hab die Nase voll davon.

L.H.: Ich wäre gespannt darauf, wo Du die neuen Helden mit Rissen in der Wirklichkeit entdeckst, oder ob Du sie denn völlig für Dich erfinden musst.

H.S.: Die gibt es.

L.H.: Und was sind das für Leute?

H.S.: Was willst Du hören? Wie sie aussehen, was sie machen?

L.H.: Wie erkenne in den neuen Helden mit Rissen?

H.S.: Am Umgang mit der Welt: Auf eine lockere Art ernsthaft, auf eine freie Art verknüpft mit allem. Voll drauf, radikal, diese Leute kümmern sich um keine Gerüste mehr, nach denen noch Dein Held funktioniert.

L.H.: Mit diesem schnittigen jungen Helden entsprichst Du ja voll dem Zeitgeist, von dem wir geredet haben. Vivere pericolosamente.[2] Du bist absolut im Trend.

H.S.: Das ist doch gut, ist doch toll. Wieso soll ich immer neben dem Trend sein? Ich habe konsequent meine Arbeit verfolgt, und jetzt deckt sie sich scheinbar mit dem Zeitgeist. In ein paar Monaten ist aber der Zeitgeist wieder woanders, dann bin ich wieder daneben. Erfolg ist doch nichts Verwerfliches! Für Dich wäre es furchtbar, wenn Du mal im Trend wärst. Dann müsstest Du ja gleich fragen, was Du falsch gemacht hast.

[1] «Magma. die neue illustrierte» erschien zwischen März 1985 und Juni 1987 als Monatszeitschrift, zuerst unabhängig, später herausgegeben von der Tages-Anzeiger AG.

[2] In «Die fröhliche Wissenschaft» schreibt Friedrich Nietzsche 1882 unter dem Titel «Vorbereitende Menschen»: «Denn, glaubt es mir! – das Geheimnis, um die größte Fruchtbarkeit und den größten Genuss vom Dasein einzuernten, heisst: gefährlich leben!» Von diesem «gefährlich leben/vivere pericolosamente» zieht sich eine Linie zum Gründungsmanifest des –ideologiekritisch gesprochen – protofaschistischen Futurismus: «1. Wir wollen die Liebe zur Gefahr besingen […]. 2. Mut, Kühnheit und Auflehnung werden die Wesenselemente unserer Dichtung sein.» (1909) Auf diese Zusammenhänge spielt Hartmann hier an.

 

Lukas Hartmann: «Ich bin ein radikaler Träumer»

 

fl. Zwei Radiomacher sind aneinandergeraten: Der dynamische Programmdirektor Hansjörg Roth, der alte 68er, der durch die Institution Radio gegangen ist, der’s geschafft hat. Und sein ehemaliger Förderer André Pflüger, 53, altgedienter Radiomacher, dem menschliche und politische Skrupel den Weg nach ganz oben verwehrt haben. Der Streit der beiden entbrennt um das «PROGRAMM ’85» und endet damit, dass Roth Pflüger drei Monate in Urlaub schickt mit dem dienstlichen Auftrag, seine eigenwilligen Programmideen zu Papier zu bringen. Pflüger reist nach Rom und beginnt zu schreiben, aber statt Programmideen schreibt er Briefe, Briefe an Roth, aber auch Briefe an die anderen MitarbeiterInnen, Berufliches und immer wieder auch Persönliches, das zunehmend ineinander greift. «Ich weiss, ich bin ein radikaler Träumer, neige zum erhobenen Zeigefinger. Glaube unentwegt an die aufklärerische, sinnenschärfende Wirkung der Massenmedien», sagt er. Trotzdem wird ihm während seiner Schreiberei immer mehr klar: Wer noch lebt, geht aus der Institution hinaus. Merkwürdig übervermittelte Briefe verfasst er in Rom, erzählt seinen AdressatInnen Dinge, die jene so gut wissen wie er, als erklärte er sie Wildfremden. Erst am Schluss wird klar, warum er das macht: Er hat seine Briefe gar nie abgeschickt, nie abschicken wollen. Er bündelt sie samt drei Lügengeschichten, die Möglichkeiten des Weiterlebens durchspielen, zu einem Paket und schickt sie seiner ehemaligen Psychoanalytikerin mit der Bitte, die Briefe beruflich zur Kenntnis zu nehmen.

Lukas Hartmann: Aus dem Innern des Mediums. Roman, Zürich (Nagel & Kimche) 1985.

Hartmann über sein neues Buch: «Ich habe mir vorgestellt: Was könnte mit mir passieren, wenn ich jetzt noch weitere dreizehn Jahre beim Medium Radio bleiben würde. Wie würden sich gewisse Merkmale, Eigenschaften weiterentwickeln, diese Portion Resignation, die Portion Zynismus, Verzweiflung. Wie würde ich sehen, wie würde ich reden mit 53 – so alt ist ja dieser Pflüger, der die unbeantworteten Briefe schreibt, wobei der Briefroman ein Rückgriff ist ins Zeitalter der Empfindsamkeit. Pflüger versucht, sich seine Empfindsamkeit wieder zurückzugewinnen, die er im Medium verloren hat. Auf der anderen Seite haben diese Briefe aber keine Antworten und das entspricht der Situation der elektronischen  Medien, die ihre Sendungen häufig auch abschicken als Flaschenpost, bei der dann sehr summarische oder gar keine Antworten zurückkommen.»

Schertenleib über Hartmanns neues Buch: «Ich hab mich zuerst einmal betrogen gefühlt. Wenn ich den Titel lese, ‘Aus dem Innern des Mediums’, dann noch den Klappentext, dann will ich etwas über das Radio erfahren. das habe ich aber keineswegs. Wenn dieses Buch dem Radio weh tut, dann versteh ich die Welt nicht mehr. Gerade diese Verzweiflung von Pflüger, macht ihn ja derart wirkungslos. Er haut ab und wird dadurch ungefährlich. Dieses Aussteigen, Schwachsein, dieses Weinerlichsein kritisiere ich. Bücher, die in dieser Art mit Begriffen wie ‘authentisch’ und ‘engagiert’ funktionieren, sind noch harmloser als Bücher, die mit diesen Begriffen gar nicht erst etwas zu tun haben wollen.»

 

Hansjörg Schertenleib: «Setze mir ein neues Ziel»

 

fl. Umrahmt werden die fünf Erzählungen von zwei Briefen – einer aus Lloret de Mar, der zweite aus Aargard – an einen Jonas. Im ersten heisst es: «Um mir die Zeit zu vertreiben, lasse ich mir einiges einfallen. Gehe ich etwa am Strand, werfe ich mir einen Ast oder einen Stein voraus: BIS DORT!, bestimme ich, merke mir die Aufschlagstelle, gehe bis dorthin, nehme den Ast oder den Stein und werfe erneut. Setze mir ein neues Ziel. Verstehst Du?» Danach die zum Teil kompliziert montierten fünf Erzählungen: Die Geschichte der Beziehung von Hannah und Domenico Manzi, der von sich meint, der berühmte Dirigent Toscanini zu sein; die Geschichte des Schriftstellers Beda, der zu einer Lesung über den Bodensee nach Ulm reist und dort einem Hausmeister begegnet, der nächtlicherweise Kampfdrachen steigen lässt; Die Geschichte eines Jugendlichen, der nachts im Bett zuhört, wie eine Ambulanz den älteren Bruder holt und wie danach die Männer der Nachbarschaft, angeführt vom Vater, damit beginnen, den Schneegarten des Bruders zu zerstören; die Geschichte eines Ich-Erzählers und von Rams, die zusammen Bier trinkend wie immer auf der Veranda sitzen und hinunter schauen, im Raum hinter ihnen ein stumm flimmernder Fernseher; und die Geschichte von Alex, dem Fotografen und Buck, dem Journalisten, unterwegs in Husum und Barcelona. Danach der zweite Brief an Jonas: «Ganze Tage sass ich und schaute bewegungslos; erstarrt […]. Ich glaub also nicht, dass es Sinn hat, mir zu schreiben. […] Ich werde mir deine Antwort ausdenken. Schlag ein. Ich brauchs.»

Hansjörg Schertenleib: Die Prozession der Männer. 5 Erzählungen, Köln (Kiepenheuer & Witsch) 1985.

Schertenleib über sein neues Buch: «Sachen, die mich interessiert haben, als ich dieses neue Buch geschrieben habe: das Spielen mit Elementen der Trivialliteratur, Spielen mit Elementen der Krimiliteratur, der Unterhaltungsliteratur einfach. Wobei klar sein soll: Spielen mit Elementen der Trivialliteratur heisst nicht, Trivialliteratur schreiben. Ich bin der Überzeugung, dass wir ganz eindeutig im Zeitalter der Simulation und des Zitats leben. Musiker und Maler und Filmemacher haben das längstens kapiert. Nur die Literaten haben immer noch den Anspruch auf das ‘Original’. Mich dünkt viel wichtiger, dass man geschickt montiert. Und mit dem Montieren eben dann auch demontiert.»

Hartmann über Schertenleibs neues Buch: «Ich habe nun Deine Erzählungen zum Teil schon zum zweiten Mal gelesen, um Dir ein wenig auf die Spur zu kommen. Ich musste kämpfen um diese Texte, damit sie mir nicht entgleiten. Ich musste sie zusammensetzen, ich musste sie suchen, ich hab Figuren gesucht. Und es wird Dich freuen, wenn ich sage: Es ist mir nicht gelungen, Dir auf die Spur zu kommen. Diese Prozession von Männern, die Du ja in der Tat vorführst, die hat mich stellenweise wirklich interessiert. Aber: Ich habe mich nicht unterhalten gefühlt, gar nicht. Mich hat zunehmend ein Unbehagen beschlichen, der Gesamteindruck von Unverbindlichkeit begann zu überwiegen, dem sich die Frage anschliesst: Was soll’s?»

 

Das Leben, nichts als das Leben

 

fl. Als ich Hansjörg Schertenleib Anfang 1983 zum ersten Mal sprach (siehe WoZ Nr. 8 / 1983), sagte er: Eigentlich seien wir ja alle kleine Autisten, nur hätten wir nicht den Mumm, das radikal durchzusetzen. Seither ist er selber radikaler geworden, vielleicht auch, weil mittlerweile sozialer Autismus endgültig modern geworden ist, postmodern sozusagen. Auf die Frage, was denn beim Schreiben sein Erfahrungshintergrund sei, hat er nun im Gespräch geantwortet: «Das Leben, nichts als das Leben.» Kein Gedanke mehr daran, wer wem unter welchen Bedingungen wie vermittelt, was «Leben» zu bedeuten hat. Für ihn war in diesem Gespräch jeder linke kulturpolitische Minimalkonsens nur mehr ältliche Dogmatik einer verstaubenden Sekte.

Schertenleib: ein sozialer Autist auf dem Lebenstrip. Was sollen da Schulmeister mit dem sozio-ökonomischen Zeigefinger, die immer wie wahnsinnig aufklären wollen, obwohl ihnen schon lange keiner mehr zuhören will? Was sollen da Sprach-Exhibitionisten, die auch privat noch meinen, was sie beruflich schreiben? Und darüber hinaus: Was hülfe es dem Menschen, wenn er zwar recht hätte, aber das interessierte schlicht kein Schwein? Unterhalten muss der Text und wirksam sein. Der Rest ist Zynismus & die freie Sicht aufs wirkliche Leben.

Aber auch: Schertenleib hart am Puls der Zeit. Leben als mythische Verlockung: Das liegt ja in der Luft. Der «neue Zeitgeist». In den letzten zwei, drei Jahren vollzieht sich ein galoppierender Wertewandel, der die aufklärende Sprache Begriff um Begriff unterhöhlt und ins Absurde kippt. Die Abschaffung des aufklärerischen Anspruchs an kulturelle Produkte läuft nachgerade als roter Faden durch die aktuelle Kultur und ihre Rezeption.

Dagegen Hartmann: Mit sanfter Sturheit verfolgt er seine Leitidee: gegen die männerverachtende Männlichkeitsdressur, in einer Zeit, in der der Macho bereits wieder rehabilitiert ist. Vorsichtig, abwägend, tastend argumentiert er sich vorwärts. Was 1968 gedacht, gefühlt und gehofft worden ist, weiss er, beharrt aber auf dem Weg, den er seither gemacht hat. Im vollen Bewusstsein der Absurdität der Welt sich auflehnen und wissen, dass man gar nichts anderes kann als scheitern, aber trotzdem alles daran setzen, seine Auflehnung durchzuziehen: So hat Hartmann während des Gesprächs existentialistisches Denken umrissen und beigefügt: «Das ist mir nicht so verdammt fremd.»

Der Haupttitel des Beitrags lautete damals in der WoZ: «Mittelalterlicher Verlierer und junger Held mit Riss». 

Aktuell

Zum Projekt

 

Die Website «Textwerkstatt Fredi Lerch» versammelt journalistische, publizistische und literarische Arbeiten aus der Zeit zwischen 1972 und 2022, ist abgeschlossen und wurde deshalb am 15. 1. 2024 zum zeitgeschichtlichen Dokument eingefroren.

Vorderhand soll die Werkstatt in diesem Zustand zugänglich sein, längerfristig wird sie im e-helvetica-Archiv der Schweizerischen Nationalbibliothek einsehbar bleiben. Teile des Papierarchivs, das für die vorliegende Website die Grundlage bildet, sind hier archiviert und können im Lesesaal der Schweizerischen Literaturarchivs eingesehen werden.

 


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