Mit beiden Beinen im Boden

Die Reportagensammlung «Mit beiden Beinen im Boden» ist 1995 erschienen. Der damalige Klappentext:

«Mit beiden Beinen im Boden stehen in der Schweiz nicht nur die Hornusser am Bock, mit beiden Beinen im Boden verharrt die Mehrheit der Bevölkerung in trotziger Anbetung der Postkartenschweiz.

Fabrikreportagen zeigen, in welchem Morast hinter der Postkarte die Arbeiterschaft steht. Bereits mit beiden Beinen unter dem Boden steht die Landesregierung. Sie gräbt sich, wie Friedrich Dürrenmatt fiktioniert hat, ihr Réduit für den Weltuntergang als Bundesratsbunker unter der Blüemlisalp. Unterdessen hat die Wirklichkeit die Fiktion eingeholt. 

Unter solchen Bedingungen gibt es zwangsläufig eine Minderheit, die keinen Boden unter die Füsse kriegt, Menschen, die aus Angst vor dem Bodenlosen den Himmel stürmen müssen, bis man sie jagt, einfängt und in Knästen und Kliniken einbunkert. Mit grosser Empathie skizziert Fredi Lerch die Ausbruchs- und Aufbruchsversuche von Namhaften und Namenlosen, von Stefano Vaglietti und Franz Schnyder, von Rasmieh Hussein und von Mani Matter. Auch wenn viele Versuche scheitern, immer gilt: Raus aus dem Dreck, noch ein bisschen leben!»

Diese Sammlung umfasste 27 Prosatexte und zwei Gedichte. Nachfolgend wird das verlinkte Inhaltsverzeichnis dokumentiert, die Texte selbst sind in verschiedenen, chronologisch geordneten Rubriken abgelegt. Das einleitende Gedicht «alpabzug» wurde später, allerdings in leicht veränderter Form, in die Gedichtssammlung «Echsenland» (68 f.) aufgenommen. Unter dem nachfolgenden Link wird die Version von 1995 präsentiert. Das abschliessende Gedicht «anschluss» findet sich nur hier. 

alpabzug (7)

I Mythen im Dunst

 

Totensammelstelle Effingerstrasse (11)
Staatsbürgerkunde bei der Zofingia (21)
Grünes Licht für das Projekt Hochebene (27)
Schön arrangierte Reizstufe 2 (33)
Mit beiden Beinen im Boden (39)

II Die Internierten

 

Der vierte Fehler des Franz Schnyder (49)
Salty Dog, wohäre geisch? (63)
Einer der quer lag (69)
Der Schatten der Rasmieh Hussein (79)
Die verlorenen Töne des Papiertrompetenbläsers (93)
Moralischer idiot, lebenslänglich haftfähig (101)
Abächerlis Kampf gegen Schnäbel und Krallen (109)

III Der Burgfrieden

 

«Darf ich bleiben, Herr Steger?» (123)
Vorkaufsrecht für die Büezer von Deisswil (129)
Hinter dem Bahnhof die Hände der Spinnerin leer (137)
Durchlauf für die Supernova (151)
Im Hirschen hängt noch die Gewerkschaftsfahne (159)

IV Scharmützel

 

Realität statt Milch und Honig (167)
Aber was bringt einen um? (175)
Meiers Weg durch die Psychiatrie (187)
«A NOUS LAMORT – LAMOUR» (213)
Und jeder Schuss ein WM-Kampf (225)

V. Ankunft im Réduit

 

Das winkelriedische Alleinsein im Kampf (239)
Die Soldaten vom roten Turm (249)
Die tägliche Notportion Volksseele (255)
Die zeitlose Erregung in den Augen des Fähnrichs (263)
Der neue Bundesratsbunker (269)

anschluss (293)

Nachweise und Anmerkungen (295): «Sämtliche Reportagen sind für die vorliegende Buchfassung im Winter 1994/95 in Zusammenarbeit mit den Lektorinnen Christina Koch und Daisy Sommer redaktionell überarbeitet worden. Die Elemente der zeitungsmässigen Aufmachung (Oberzeilen, Leads, Zwischentitel) wurden gestrichen; notwendige Informationen, die durch diese Streichungen verlorengegangen wären, neu in den Lauftext eingearbeitet (der Autor, März 1995).» [Die im Buch folgenden Anmerkungen zu den einzelnen Texten sind, soweit nötig, als Kommentare jeweils am Schluss der hier präsentierten Versionen eingefügt, fl.]

Aktuell

Zum Projekt

 

Die Website «Textwerkstatt Fredi Lerch» versammelt journalistische, publizistische und literarische Arbeiten aus der Zeit zwischen 1972 und 2022, ist abgeschlossen und wurde deshalb am 15. 1. 2024 zum zeitgeschichtlichen Dokument eingefroren.

Vorderhand soll die Werkstatt in diesem Zustand zugänglich sein, längerfristig wird sie im e-helvetica-Archiv der Schweizerischen Nationalbibliothek einsehbar bleiben. Teile des Papierarchivs, das für die vorliegende Website die Grundlage bildet, sind hier archiviert und können im Lesesaal der Schweizerischen Literaturarchivs eingesehen werden.

 


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