XIV

 

Der Staubtanz. Warmes Licht. Die Gebirge Heus.

Verborgne Mulde, dunkel und gärend warm.

Von unten schweres Schnaufen: Kühe.

Fahnen von Spinnweben unterm Dachfirst.

 

Der Bauer fort, beim Jassen im «Bären» wohl,

Der Nachmittag ist endlos, die Arbeit schweigt.

«Lass Deine Hosen runter», sagt er

Leise und rauh, öffnet Hemd und Gürtel.

 

Vom Kirchturm drei Uhr. Härchen auf seiner Brust.

Die Hände erdig. Draussen im Hof: ein Hahn.

Die straffgespannten Unterhosen.

Dann seine Zunge an meinen Lippen.

 

Wir liegen in der Mulde, er hält mich fest

Und leitet langsam meine Hand über seinen Bauch.

Sein Schamhaar weich. Er flüstert: «Halt ihn.»

Zögernd ertaste ich Schwanz und Hoden.

 

In meinen Unterhosen nun seine Hand,

Reibt meinen Stengel steif, flüstert sanft: «Komm her».

Ich kniee nackt vor sein Gesicht, ich

Fühl seine Zunge an meiner Eichel,

 

Seh atemlos den Schwanz stehn in seinem Mund,

Ein Feuer zuckt im Bauch –. Dann durch Futtergang

Und Tenn die Schritte: «Toni! Toni!»,

Wütend der Bauer, schon an der Stiege

 

Zum Stock. Wir liegen reglos im Heu. Er presst

Die Hand vor meinen Mund. Feiner Perlenglanz

Im Oberlippenflaum. Des Bauers

Schritte verlieren sich Richtung Hofstatt.

 

«Jetzt du!» Ich gleite zwischen das Schenkelpaar.

Sein herber Schweiss, der glänzende nasse Punkt

Auf seinem Schwanz, und lutschend nehm ich

Das zuckende Fleisch zwischen meine Lippen.

 

Er schnauft. Er stöhnt und zittert. Er stösst mich hoch

Und bitter schiesst der Saft mir in meinen Mund.

Ich spei ins Heu und schaue fragend

Auf. «Zieh dich an», sagt er, heiser hustend,

 

Knöpft schon die Ärmel zu, wischt mir Heu vom Haar,

Kriecht aus der Mulde, ruft an der Stiegentür:

«Ich hab zu tun, geh du nach Hause»,

Eilt dann die Treppe hinunter hofwärts.

 

«Wo steckst du denn?», hör ich jetzt den Bauer schrein.

«Du arbeitsscheuer Strolch!» Leise gleite ich

Vom Heustock in das Tenn hinunter,

Husche der Stallwand entlang zur Strasse

 

Und übern Gartenzaun. Auf dem Fenstersims

Liegt sonnenwarm die Katze und schläft. Ich geh

ins kühle Zimmer, Geige üben,

spiele Etüden, der Puls verschwindet.

 

[3., 5., 10./11.3.1997]

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