Nicht Existenzialist, sondern Barthisan

 

Zum Engagement des Schriftstellers Kurt Marti

 

Kurt Marti ist knapp zehn Tage vor seinem 93. Geburtstag ein aufmerksamer Gastgeber. Wir haben an diesem 22. Januar 2014 zum Mittagessen im Elfenaupark abgemacht, nachdem ich ihm am Telefon gesagt hatte, ich möchte etwas wissen zu seinem Engagement als Schriftsteller. Hier, im Süden Berns, lebt er, seit im Herbst 2007 seine Frau Hanni Marti-Morgenthaler gestorben ist. Als ich zwei, drei Minuten vor zwölf Uhr auf den Haupteingang zugehe, sehe ich, wie er sich hinter der automatisch öffnenden Glastür eben aus einem Stuhl erhebt, um mich stehend zu begrüssen. Dann führt er mich am Empfang und am Kiosk vorbei durch die Cafeteria des Wohnheims in den kleinen Speisesaal für die Bewohner und Bewohnerinnen. Gleich rechts neben Eingang hat er einen Zweiertisch reservieren lassen. Noch bevor wir bestellen, fragt er mich, was genau ich denn auf dem Herzen habe.

Ich hätte den Auftrag, erkläre ich, einen Aufsatz zu schreiben über das gesellschaftspolitische Engagement des Schriftstellers Kurt Marti, insbesondere während der 1960er Jahre. Als ich über das Thema nachzudenken begonnen habe, hätte ich gemerkt, dass mir da etwas grundsätzlich unklar sei: Ich wisse zwar von seinem vielfältigen publizistischen und gesellschaftspolitischen Engagement, seit er mit seiner Familie 1961 aus dem aargauischen Niederlenz in sein Elternhaus nach Bern zurückgekehrt und seine Arbeit als Pfarrer an der Nydeggkirche aufgenommen habe. Und ich wisse auch, dass es in jenen Jahren in fortschrittlichen Kreisen Mode gewesen sei, von den Autoren und Autorinnen in der konformistisch-engen Schweiz gesellschaftspolitisches Engagement einzufordern. Aber was ich nicht wisse: «Schrieb der Schriftsteller Kurt Marti eigentlich eine Art Littérature engagée? Verstand er sich damals als Existenzialist?»

«In meinem Fall», beginnt Marti, «hängt das gesellschaftspolitische Engagement mit der Theologie zusammen. Eigentlich ist es ja klar, dass die Kirche selber ein gesellschaftspolitisches Faktum ist. Und als Theologe ist man Angestellter einer Kirche. Also kann man sich um die gesellschaftspolitischen Fragen eigentlich nicht herumschleichen… Das heisst, man kann schon, aber es ist nicht ganz ehrlich. Von Karl Barth habe ich gelernt, dass sich Theologie nicht auf die theologische Fakultät beschränkt, sondern dass sie auch eine gesellschaftspolitische Bedeutung hat. Später habe ich bei meiner Arbeit als Pfarrer dann erlebt, dass der Einbezug des Gesellschaftspolitischen in der Kirche nicht immer willkommen ist. Nicht alle hören es gern, wenn man betont, dass das Christentum, dass die christliche Botschaft, die Bibel auch gesellschaftspolitisch relevant sein könnte. Sollte. Müsste.»[1]

Martis Wintersemester 1945/46 in Basel

Im Januar und Februar 1945 ist der Basler Theologieprofessor Karl Barth als Vortragsredner landauf landab unterwegs.[2] Sein Thema: «Die Deutschen und wir». Die Nationalsozialisten führen in diesen Wochen einen hoffnungslos gewordenen Zweifrontenkrieg gegen die Alliierten im Westen und gegen die Rote Armee im Osten. Für «die Deutschen», die Europa in den Zweiten Weltkrieg gezwungen und Millionen von Menschen in den Tod getrieben haben, ist die Niederlage unausweichlich geworden. In dieser Situation sagt Barth, ein Mann von zweifellos antinazistischer Gesinnung und Praxis: «Was wir den Deutschen schuldig sind, ist dies, ihre richtigen, aufrichtigen Freunde zu sein»; «unbedingt für sie» zu sein, ohne Vorbedingungen und mit der «schlichten Bereitschaft, ihre Sache zu unserer eigenen  zu machen». Allerdings postuliert Barth eine Freundschaft im «doppelten Sinn»: Er listet eine ganze Reihe von Punkten auf, von denen «Wege rückwärts» führen könnten, «die die Deutschen jetzt auf keinen Fall begehen wollen sollten. In allen diesen Punkten wird man ihnen also in aller Freundschaft […] widersprechen müssen.» Barths Engagement in diesen letzten Kriegsmonaten meint dies: Während viele mit «den Deutschen» insgesamt nichts mehr zu tun haben wollen und ihnen das Elend gönnen, in dem sie versinken, schlägt er vor, «reinen Herzens» und ohne pädagogisierende Besserwisserei im Namen von Jesus Christus als dem «wirklichen Herr[n] der Geschichte» auf sie zuzugehen, für sie da zu sein und ihnen in kritischer Solidarität zu widersprechen, wo immer es nötig werden sollte.[3]

Als Kurt Marti beim Mittagessen im Elfenaupark von Barth zu erzählen beginnt, erwähnt er genau dieses Referat von Barth und fasst es aus der Erinnerung mit den Worten zusammen: «Barth hat den Schweizern auch ein bisschen ins Gewissen geredet: Meint jetzt bloss nicht, dass ihr die Sieger wäret. Davon kann keine Rede sein. Sondern helft nun den Deutschen, da sie am Boden liegen. Das ist jetzt unsere Aufgabe, ihnen zu helfen.»

Im Januar und Februar 1945 leistet der 24jährige Kurt Marti als Korporal Aktivdienst, einquartiert in einem Hotel in Kiental, und er ersucht in diesen Tagen um Urlaub, um als Theologiestudent rechtzeitig zu Beginn des Sommersemesters wieder an der Universität Bern zu sein.[4] Während dieses Semesters entschliesst er sich, das folgende Wintersemester 1945/46 bei Karl Barth in Basel zu studieren.

Mag sein, wegen dieses Referats «Die Deutschen und wir». Oder wegen Barths antitotalitärer «Erklärung», die an der ersten Barmer Bekenntnissynode vom 29. bis zum 31. Mai 1934 zum theologischen Fundament der Bekennenden Kirche wurde. Oder wegen Barths Weigerung im gleichen Jahr 1934, als Professor der Universität Bonn den Führereid auf Hitler zu leisten, was ihn Lehrerlaubnis und Anstellung kostete. Marti beim Mittagessen: «Barth hätte damals viele Gründe gehabt, diesen Eid auf das Hitler-Regime zu verweigern. Aber das entscheidende Argument, um nein zu sagen, war für ihn die Zumutung, sich auf eine Person verpflichten zu sollen.»[5] Sicher ist: Barths Beispiel hat dem Theologiestudenten damals grossen Eindruck gemacht, weil es zeigte, dass Theologie und die Ablehnung des Nazitums in Theorie und Praxis sehr wohl zusammengingen.

Im Herbst 1945 ist Marti in Basel, hört bei Barth Vorlesungen zur kirchlichen Dogmatik, besucht sein Seminar zu Calvin-Texten und pro Woche einmal in dessen Haus auch den kleinen Kreis – «die so genannte Sozietät», sagt er –, in dem Adolf von Harnacks «Das Wesen des Christentums» diskutiert wird. Marti erinnert sich: «Er wohnte irgendwo auf dem Bruderholz in einem Haus. Unten wurde man von Frau Barth, seiner legitimen Frau, empfangen und im ersten Stock dann von Frau von Kirschbaum, seiner Mitarbeiterin und Geliebten.» In der kleinen Gesprächsrunde hat ihn vor allem beeindruckt, wie Barth, von dem er wusste, dass er Harnacks Gottesverständnis in den frühen zwanziger Jahren scharf kritisiert hatte, jetzt sokratisch als dessen Anwalt auftrat, um die Studenten zur differenzierten und vorurteilslosen Lektüre zu verlocken. Obwohl für ihn in jenem Winter in Basel Karl Barth das «Zentralgestirn» war, würdigt er im Rückblick daneben auch Albert Béguin, der im folgenden Jahr nach Paris gegangen und Redaktionsleiter der linkskatholischen Zeitschrift «Esprit» geworden sei, «eines Gegenstücks gleichsam zu ‘Les Temps modernes’, der Zeitschrift Sartres und der Existenzialisten».[6]

Jean-Paul Sartre in der Berner Schulwarte

Im Sommersemester 1946 ist Kurt Marti wieder in Bern. Am 3. Juni folgt er einer Einladung der Freistudentenschaft Bern, die in die Schulwarte am Helvetiaplatz einlädt. Dort referiert an jenem Abend Jean-Paul Sartre zur Frage «Qu’est-ce que l’existentialisme?»[7] Marti erinnert sich so: «Den Studenten hatte vor allem die äussere Erscheinung des rasch berühmt gewordenen Mannes verblüfft: kleinwüchsig und eher rundlich, rötlich das Haar, hinter den Brillengläsern höchst irritierende Schielaugen. Alles andere als ein Apoll. Aber soll nicht auch Sokrates ziemlich hässlich gewesen sein? Vom Vortrag hatte der Jungtheologe wenig begriffen, nicht so sehr wegen der französischen Sprache als wegen der ihm unvertrauten, offenbar von Heidegger inspirierten Terminologie.»[8]

Auf Heidegger verweist auch das «Berner Tagblatt» in seiner Besprechung des Abends: Heidegger sei – «auch heute in seinem unfreiwilligen Ruhestand» – für eine «Legion von Anhängern» der «geistige Vater» des Existenzialismus. Der Rezensent spielte mit diesem Seitenhieb darauf an, dass Heidegger als eingeschriebenem Mitglied der NSDAP eben letzthin, am 19. Januar 1946, an der Universität Freiburg die Lehrbefugnis entzogen worden war.[9]

An jenem Abend scheint Sartre den Existenzialismus vor allem in seiner ethischen Dimension charakterisiert zu haben. Durch die Freiheit des autonomen Entscheids in jeder Situation sei der Mensch «von Gott getrennt». Dieser Freiheit müsse – um Missbrauch zu verhindern – in jedem Moment das eigene Verantwortungsbewusstsein gegenüberstehen. Und deshalb könne der Existenzialismus «der Unterstützung durch die Religion sich begeben». – Im übrigen hat der Rezensent des Tagblatts dem Auftritt Sartres mehr abgewinnen können als der Student Marti: «Neben dem Inhalt seiner Ausführungen bedeutete die Persönlichkeit des Redners in autonomem Ausmass einen einmaligen Eindruck für den Hörer. Die Subtilität der sprachlichen Gestaltung und der Reichtum an didaktischem Geschick verbanden sich mit der blendenden Eloquenz zu einer Vortragsweise von grösster Eindringlichkeit.»[10]

Marti zieht für knapp ein Jahr nach Paris

«Vom Spätsommer 1947 bis im Sommer 1948 war ich dann zehn Monate in Paris als Mitarbeiter der Ökumenischen Kommission für die geistliche Betreuung der Kriegsgefangenen», erzählt Kurt Marti nun im Speisesaal des Elfenauparks. «Der ökumenischen Rat im Genf war damals noch gar nicht offiziell gegründet und bildete erst eine lockere Organisation. Aber er unterhielt in Paris ein Büro für die deutschen Kriegsgefangenen. Es gab damals nach wie vor grosse Kriegsgefangenenlager, in denen sich unterdessen christliche Gemeinden gebildet hatten. Allerdings wollten die Gefangenen nichts mehr wissen von den hitlertreuen Feldpredigern der Wehrmacht. Darum ergriffen Leute aus der Mitte der Gefangenen die Initiative. Diese Lagergemeinden haben wir vom Büro her mit Literatur und anderen Hilfen unterstützt. Gleichzeitig befanden sich die Kriegsgefangenenlager bereits in langsamer Auflösung. Die Franzosen konnten aus den Lagern Arbeitskräfte rekrutieren, zum Beispiel für die Landwirtschaft, auch Handwerker für das Gewerbe. Solche rekrutierten Deutschen sind zum Teil dann geblieben und haben eine Französin geheiratet. Das war ein Anfang der späteren deutsch-französischen Freundschaft. Im Alltag und bei der Arbeit lernte sich neu kennen und schätzen nach diesem grässlichen Krieg.» In einem Essay hat er damals seine Erfahrungen so zusammengefasst: ««So ist eigentlich das Wichtigste, was ich mit heimgebracht habe von meiner nicht ganz einjährigen Arbeit […] die Gewissheit: Es gibt in Frankreich hinter den Stacheldrähten der Gefangenenlager lebendige, christliche Gemeinden.»[11]

Paris 1947/48: «Und was tat der Student tagsüber im Büro? Las Briefe und Bestellungen aus den Lagern, fertigte zuhanden des Verpackers Willy Bücherlisten an. Oder empfing zusammen mit Frau Lindbom Lagerpfarrer, die kamen, um Wünsche mündlich zu deponieren.»[12] Und abends? Klar habe er das «Café de flore» gekannt und gewusst, dass das der Treffpunkt der Existenzialisten gewesen sei. Und klar habe er deren Zeitschrift, «Les Temps modernes», ab und zu gelesen. Oder in Arbeitspausen im Büro mit den Kollegen und Kolleginnen über «aktuell gespielte Theaterstücke von Sartre und Anouilh»[13] geredet. «Aber ich war immer noch Theologiestudent. und die Existenzialisten haben sich nicht für die Theologie, sondern für Heidegger interessiert», sagt er jetzt beim Essen. Allerdings ging es ihm damals um mehr als um die Distanz zwischen der Theologie und dem Existenzialismus – Marti misstraute Sartre: «Sein und Zeit hiess Heideggers Hauptwerk, L’Être et le Néant dasjenige Sartres, das ohne Zensurschwierigkeiten im deutschbesetzten Paris hatte erscheinen können. War Sartre ein Résistant gewesen?»[14]

Was Marti in seinen Monaten in Paris noch nicht wissen konnte war, dass Sartre eben damals an seinem Essay «Qu’est que c’est la littérature?» arbeitete, in dem er mit Blick auf die «Situation des Schriftstellers im Jahr 1947» – so die Überschrift des abschliessenden Kapitels – «eine Literatur der Praxis» einforderte: «Zum Beschreiben und Erzählen ist keine Zeit mehr; ebenso können wir uns nicht mehr aufs Erklären beschränken. […] Wenn die Wahrnehmung selbst Handeln ist, wenn für uns die Welt zeigen immer heisst, sie in den Perspektiven einer möglichen Veränderung enthüllen, dann müssen wir in dieser Fatalismusepoche dem Leser in jedem konkreten Fall seine Macht, etwas zu tun und etwas aufzuheben, kurz, zu handeln, offenbaren.»[15]

Als Sartre zwölf Jahre später in einem Interview nach dem Engagement des Schriftstellers gefragt wurde, antwortete er: «Die wahre Arbeit des engagierten Schriftstellers […] ist aufzeigen, nachweisen, entlarven, in einem kleinen kritischen Säurebad Mythen und Fetische zerstören.» Und: «Wenn die Literatur nicht alles ist, ist sie nicht der Mühe wert. Das will ich mit ‘Engagement’ sagen.»[16] Für Sartre – kann man daraus ableiten – hat sich der Begriff des «Engagements» in den fünfziger Jahren von einer gesellschaftspolitischen zunehmend zu einer ästhetischen Kategorie gewandelt. Helmut Peitsch schreibt denn auch, Sartre habe «das Engagement auf der einen Seite immer weniger in der historisch-gesellschaftlichen Situation des Schriftstellers und immer mehr im Wesen der Literatur lokalisiert. Auf der anderen Seite wird das Schreiben von Literatur immer weniger mit Handeln gleichgesetzt und statt dessen als Alibi für Nicht-Handeln begriffen.»[17]

Die Barthianer im «Berner Kirchenstreit»

Im Sommer 1948 kehrt Kurt Marti aus Paris in die Schweiz zurück. Nach einem Lernvikariat in der Kirchgemeinde Büren an der Aare wird er noch im gleichen Jahr im Berner Münster ordiniert, «d.h. in den evangelisch-reformierten Kirchendienst aufgenommen, zum VDM (Verbi Divini Minister; Diener am göttlichen Wort) ernannt».[18] Nach einer Hilfspfarrer-Stelle in Rohrbach und der Heirat mit Hanni Morgenthaler wird er 1950 Pfarrer von Niederlenz (AG). Für Marti ist damals Paris schnell sehr weit weg. [19]

«Das war ja damals auch die Zeit des berühmten Berner Kirchenstreits», erzählt er jetzt: 1950 habe Markus Feldmann, Berner Regierungsrat der BGB (und ab Ende 1951 Bundesrat) den Hauptvertreter der sogenannten «dialektischen Theologie», Karl Barth, öffentlich unter Kommunismusverdacht gestellt. «Feldmann warf Barth und den Barthianern vor, sie seien keine Christen, sondern Linke.» Diese Auseinandersetzung schlug vor dem Hintergrund des Kalten Kriegs schweizweit hohe Wellen. Immerhin bildeten im Kanton Bern die Barthianer damals mit ihrer «Theologischen Arbeitsgemeinschaft» und der Fraktion der «Unabhängigen» in der Synode eine bedeutende theologische Opposition gegen den kirchlichen Liberalismus, der die Universität und damit die Lehre beherrschte.

Marti verfolgte als Jungpfarrer in der aargauischen Industriegemeinde Niederlenz diesen bernischen Kirchenstreit genau und widmete ihm im Sommer 1952 im Rückblick einen grossen Essay: «Der ‘Kirchenstreit’ ist ein Versuch, vom Staate her die reformierte (nur sie, nicht auch die katholische!) Kirche zu neutralisieren und zu entkonfessionalisieren.» Feldmanns Polemik gegen Barth sei eine Stellungnahme für den kirchlichen Liberalismus, dessen Willfährigkeit eine «bekenntnislose Kirche» zur Folge habe, «die keine andere Botschaft mehr zu verkünden hat als diejenige, es könne jeder nach seiner Façon selig werden». Dagegen stellte Marti Karl Barth als «de[n] einflussreichste[n] Theologen der Gegenwart», dessen verbindliche Theologie und dessen Gewissen ihn schon früh dazu gedrängt hätten, «auch Stellung zu aktuellen politischen Fragen zu nehmen». Unter dem Zwischentitel «Barth und der Kommunismus» führte Marti aus, dass sich Feldmann und Barth während des Zweiten Weltkriegs in ihrem «schweizerischen Widerstandsgeist» gegen «die Nazigefahr» zweifellos einig gewesen seien. «Der Konflikt begann eigentlich in dem Moment, da Barth sich weigerte, ebenso laut wie vor dem Nationalsozialismus nun auch vor dem Kommunismus zu warnen.» Warum Barth die Gleichsetzung der antagonistischen Totalitarismen für falsch hielt, erklärte Marti so: «Indem […] der Kommunismus durch seine blosse Existenz auf ein echtes Problem hinweist, ist er ernster zu nehmen als der Nationalsozialismus, der die falsche Lösung zu einem falsch gestellten Problem anbot, während der Kommunismus wohl auch eine falsche Lösung, aber immerhin die falsche Lösung eines echten Problems darstellt.» Das echte Problem, dass es «an der Wurzel» anzupacken gelte, sei «eine gerechte Lösung der sozialen Frage», denn nur «wo unbefriedigende soziale Zustände herrschen, […] gedeiht der Kommunismus».[20]

Dass Marti auch als Pfarrer die soziale Frage wichtig war, belegt seine Predigt, die er bereits zum 1. Mai 1950 in Niederlenz gehalten hatte. «Die Kirche ist», führte er bei dieser Gelegenheit aus, «für alle Parteien da, von der äussersten Rechten über die Mitte bis zur äussersten Linken. […] Die Politik Gottes, die den Christen als Richtschnur gelten soll, lässt sich in zwei Worte zusammenfassen: Recht und Gerechtigkeit. […] Wo war die Kirche, als es galt, für das Recht der Lohnarbeiter und für soziale Gerechtigkeit einzustehen? War es die Kirche, die die soziale Besserstellung der Arbeiter erkämpft hat? Nein, es waren vor allem die Gewerkschaften und die sozialistische Partei. Die Kirche ist abseits gestanden.»[21]

«Unter dem Eindruck des Berner Kirchenstreits», erzählt Marti im Speisesaal, «haben wir, eine Gruppe von Pfarrern, damals im Aargau eine Parallelorganisation zur bernischen theologische Arbeitsgemeinschaft aufgezogen, die wir in Anlehnung an ihre Fraktion in der Synode ‘Gruppe der Unabhängigen’ nannten. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich sie sogar eine zeitlang präsidiert. Theologisch waren wir auf der Linie von Barth und von den Religiössozialen. Wobei… vor allem auf der Linie von Barth. Ich persönlich war immer überzeugt, das Anliegen der Religiössozialen sei in der Theologie von Barth mitenthalten. Einfach theologisch besser fundiert.»

Pfarrer Kurt Marti wird Schriftsteller

Im Schweizerischen Literaturarchiv liegt in Kurt Martis Vorlass eine umfangreiche Sammlung chronologisch geordneter Zeitungsausschnitte.[22] Darin findet sich als ungehobener Schatz seine in verschiedenen Zeitungen verstreute Publizistik – neben Essays und vielen Rezensionen auch die frühesten Gedichtveröffentlichungen. In einem dieser Gedichte aus dem Jahr 1947 – er arbeitete damals noch in Paris – hat er Karl Barths Name als Reimwort verwendet im Rahmen einer Aufzählung bedeutender Autoren, bemerkenswerterweise von Belletristen, nicht von Theologen:

«Die Neuen

Erkenntnis zeugt, wer sie gewaltsam pflanzt
und Zeichen wundersamer Art
herrisch in abgegriffne Geister stanzt –
Joyce, Kafka, Jünger, Barth.

Gefühl entbindet, wer die alten sprengt
und übers Dutzendkanapee
noch unentziffert Visionen hängt –
Picasso, Chagall, Klee.»[23]

Zwar hat Kurt Marti seinen Pfarrerberuf sehr ernst genommen und betont auch jetzt beim Mittagessen, zur regelmässigen Spracharbeit sei er nicht wegen literarischer Ambitionen, sondern durch das Schreiben der Predigten gekommen. Er habe seine Predigten zwar stets so frei wie möglich vorgetragen, aber immer von A bis Z schriftlich vorbereitet. Allerdings habe er sich daneben schon auch immer für die Literatur und deren neuste Entwicklungen interessiert. Zum Beispiel für Arno Schmidt, dessen avantgardistische Schreibtechnik für ihn der Versuch gewesen sei, der deutschen Sprache den eingebrannten Nazismus auszutreiben. Beim Gespräch am 22. Januar 2014 hat Marti den auch en passant an Arno Schmidt erinnert mit dem Hinweis, dass er in dieser Woche eben seinen hundertsten Geburtstag hätte feiern können.

Literarische Versuche habe er in Niederlenz zwischenhinein unternommen, weil er dazu Lust hatte: «Predigten auszuarbeiten heisst ja immer adressiert zu schreiben. Und sie danach vorzutragen ist ein adressiertes Reden: Du richtest dich an die jeweilige Hörergemeinde. Manchmal ist bei mir der Wunsch da gewesen: Ich möchte ohne Adressat schreiben, frei, nach meinem Gefühl oder nach meiner Lust. Das war wohl das Hauptmotiv.»

Allerdings war ihm damals das freie Schreiben ein Bedürfnis, dem er nur selten nachgab: Erst 1959 ist mit dem Lyrikband «Boulevard Bikini» sein erstes literarisches Bändchen erschienen. Mit Sicherheit aber hat er die Debatten um die aktuellen Tendenzen der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur regelmässig mitverfolgt. Höchstwahrscheinlich in diesem Zusammenhang hat er nun auch Sartres Theorem von der «Litterature engagée» zur Kenntnis geworden. Das heisst: Er lernte in den fünfziger Jahren nicht die Bedeutungsverschiebung kennen, die der Begriff in Sartres Verständnis von den gesellschaftspolitischen zu den ästhetischen Konnotationen durchmachte, sondern den Sinn, den die deutsche Rezeption dem Sartre’schen Engagement gegeben hat. 

Der Begriff «Engagement» tauchte in den Debatten des Zweiten deutschen Schriftstellerkongresses auf, der am 18. und 19. Mai 1948 in Frankfurt stattfand (Marti war noch in Paris).[24] Dort wurde nun neu von Engagement gesprochen, um ein Phänomen zu bezeichnen, das noch im Jahr zuvor, am ersten Kongress in Berlin, mit «Zeitnähe» bezeichnet worden war: Es ging um die Umschreibung der Notwendigkeit, «dass alle Literatur heute vor den Forderungen des Tages ‘engagiert’ erscheinen müsse, ob sie das nun wisse und wolle oder nicht» (Hans Mayer). Im übrigen jedoch hatte man in Deutschland für die gesellschaftspolitisch engagierte Literatur den Begriff «Tendenzliteratur» und verteidigte dagegen – auch unter dem Einruck der Hitler-Diktatur – die Autonomie des Kunstwerks gegen jede politische Vereinnahmung. Neben Theodor W. Adorno vertrat zum Beispiel Hans Magnus Enzensberger diese Position, wenn er 1962 die «gesellschaftliche Funktion autonomer Poesie in der Moderne» mit den Begriffen «Verweigerung, anarchistisch-subversive Kritik, Antizipation im Modus der Verneinung» umschrieb. Wichtig für Marti könnte in der Debatte um das literarische Engagement etwa die damalige Stellungnahme von Walter Jens gewesen sein, den er in unseren Gesprächen in den letzten Jahren verschiedentlich als intellektuelle Referenz erwähnt hat. Jens sah in «Literatur und Politik» (1963) für das Engagement des Schriftstellers keine andere Möglichkeit, «als sich […] unmittelbar, mit Hilfe von Manifesten und Pamphleten» zu äussern. Insofern sah Jens den Schriftsteller «als Partisan, Rebell und Widerstandskämpfer» und vertrat die Notwendigkeit des Engagements einerseits im Sinn des frühen Sartre, wollte es aber andererseits ausserhalb des literarischen Werks realisiert sehen. Er plädierte demnach für eine Arbeitsteilung zwischen Künstler und Bürger. Realisiert worden ist die Idee des geteilten Engagements im deutschen Sprachraum zum Beispiel in den zeitgeschichtlich gewordenen öffentlichen Auftritten der Tabakpfeife rauchenden Grossintellektuellen Grass, Frisch oder Muschg.

Das Engagement des Schriftstellers Kurt Martis

Auch Kurt Marti lebte eine Variante dieses geteilten Engagements. Während er als Lyriker und Schriftsteller einem «Engagement der Erkenntnis» (Helmut Heissenbüttel) verpflichtet war, liess er sein staatsbürgerliches Engagement auf der Kanzel regelmässig in seine öffentlichen Stellungnahmen einfliessen und erweiterte es immer mehr über sein berufliches Engagement hinaus: Marti engagierte sich gegen die hirnrissige Idee, die Schweiz zu einer militärischen Atommacht zu machen. Er engagierte sich gegen die Monopolisierung der eigenen Mundart durch die Ideologen der geistigen Landesverteidigung und der Kalten Krieger, indem er diese Sprache – wie Arno Schmidt die hochdeutsche – neu erfand. Er engagierte sich ab 1964 als Kolumnist der «Reformatio», indem er kulturkritischer Kommentator wurde jener Welt, in der er lebte. Er engagierte sich gegen den US-amerikanischen Eroberungskrieg in Vietnam. Er engagierte sich bei der Gründung der entwicklungspolitischen Organisation «Erklärung von Bern». Er engagierte sich gegen Ende der sechziger Jahre vor einem Militärgericht als Verteidiger eines Dienstverweigerers aus Gewissengründen. Er engagierte sich bei der Spaltung des Schweizerischen Schriftstellervereins (SSV) und bei der Gründung der Autoren- und Autorinnengruppe Olten. Wegen all dieser Engagements hat es danach der Berner Regierungsrat 1972 ablehnt, ihn auf den Lehrstuhl für Homiletik der Universität Bern zu berufen, weil man für einen pastoral verkappten Marxisten hielt. Das war er nie. Er war und blieb ein Barthisan.

Aber wie hat Kurt Marti damals den Begriff «Engagement» selber gebraucht? In seinem Essay «Die Schweiz und ihre Schriftsteller – die Schriftsteller und ihre Schweiz» umschreibt er den Engagement-Begriff von Jens, wenn er vom «skeptischen Unglauben an unmittelbare, die Gesellschaft verändernde Wirkung der Literatur» spricht und von der «Tendenz, sich an der politischen Diskussion – wenn schon – nicht mit literarischen, sondern mit publizistischen oder anderen politischen Mitteln zu beteiligen».[25] In gleichem Sinn 1971: «Wenn man sich engagiert für ein politisches Thema, dann ist der direkte Weg doch der, dass man nicht einen Roman schreibt, man schreibt eine Abhandlung, ein Pamphlet, und das gehört zur politischen Fachliteratur.»[26]

Explizit verwendet Marti in diesem Essay den Begriff «Engagement» in ausserliterarischem Zusammenhang, etwa wenn er vom «Engagement für Friedenserhaltung in der Welt» als Maxime einer «engagierten Neutralität» spricht[27], oder wenn er den Niedergang des «Eigenen» als «Absolutes» konstatiert und sagt, heute werde Eigenes «zum Gesamt des ‘Anderen’ und ‘Fremden’ in funktionelle Relation gebracht, also sinnvoll relativiert […]. Die ‘Mitte’, für die es sich zu engagieren gilt, ist das Ganze, Universale!»[28]

1972 hatte Kurt Marti im Rahmen schriftlich die Frage zu beantworten: «Was verstehen Sie unter Engagement im allgemeinen, und was ist ihr ganz persönliches Engagement?» Er hat geantwortet: «Ich denke, Engagement heisst – ganz allgemein gesprochen –: sich für etwas einsetzen (für Menschen, Ideen, eine humanere Gesellschaft etc.) Soviel ich weiss, hat Sartre den Begriff geprägt. Bei ihm scheint Engagement ein Begriff zu sein, der den Einsatz für eine Gesellschaftsveränderung in einem marxistischen Sinne meint. […] Ich selber versuche, ein Christ zu werden und zu sein und daraus auch gesellschaftspolitische Konsequenzen zu ziehen. Dieses Engagement war und ist vorerst keine literarische Sache. Meine persönliche Lebensweise, meine Berufswahl, meine tägliche Arbeit, die Schwerpunktbildungen in dieser Arbeit sind ein Versuch, mein Engagement immer neu zu artikulieren und zu leben. Das Schreiben literarischer Texte kam erst nachträglich dazu und enthält, glaube ich, ebenfalls etwas von meinem Engagement, ohne dass man wahrscheinlich von ‘engagierter Literatur’ im strengen Sinne dieses Wortes wird sprechen können. Wenn ich schreibe, geht es mir nicht nur um die Gesellschaft, sondern primär um mich selbst, freilich um mich selbst in meiner Beziehung zur Gesellschaft und ihrer Zukunft. Schreiben ist für mich also ein Prozess der Selbsterkenntnis im Medium der Sprache.»

Aus diesem Verständnis des Engagements wird auch klar, warum er sich mit Jörg Steiner und Frank Jotterand zusammen als Rädelsführer betätigt hat, als es darum ging, den Schriftstellerverein zu sprengen, nachdem sich dessen Präsident Maurice Zermatten dazu hergegeben hatte, mit seiner Übersetzung des «Zivilverteidigungsbuchs» die Kalte-Krieg-Hysterie im Land neu anzuheizen. Und ebenso klar wird, warum er drei Jahre später in der unterdessen gegründeten «Gruppe Olten» abseits stand, als eine Autorengruppe um Adolf Muschg und Hansjörg Schneider den 1971 von Mani Matter formulierten Zweckartikel des Vereins umformulieren wollten. Festzuschreiben sei, forderte diese Gruppe, dass der Verein sich «eine demokratische sozialistische Gesellschaft» zum Ziel setze. Der Zweckartikel ist tatsächlich in diesem Sinn abgeändert worden und – wenig erstaunlich – toter Buchstabe geblieben.

1978 ist Kurt Marti von der Literaturzeitschrift «drehpunkt» als Mitglied der «Gruppe Olten» gefragt worden, was für ihn «Schreiben im Blick auf eine demokratische sozialistische Gesellschaft» bedeute. «Wir sind keine Gruppe mehr», hat Marti desillusioniert geantwortet, «sondern ein Verein. Gruppenerlebnisse haben wir anderswo, Erfahrungen mit Solidarität und Aktion machen wir nicht oder nicht mehr im Rahmen der Gruppe. […] Wer weiss, wenn wir einmal gefordert würden, könnte wieder Gegenwart werden, was zur Zeit Erinnerung ist.»[29]

Als ich Marti beim Kaffee, zu dem er eine Zigarette raucht, an diesem 22. Januar 2014 frage, ob er sich denn zum Beispiel gegen die militärische Atomaufrüstung der Schweiz oder im Disput mit dem Kommunisten Konrad Farner eher als Staatsbürger, als Schriftsteller oder als Pfarrer engagiert habe, hat er keinen Moment nachdenken müssen: «Als Staatsbürger. Als Staatsbürger, der sich an der Bibel, an der christlichen Botschaft orientiert. Aber klar, so genau habe ich das damals nicht unterschieden… Einfach als Kurt Marti, fertig.»

[1] Im Folgenden stammen alle mündlichen Marti-Zitate aus diesem Gespräch vom 22.1.2014.

[2] Martin Leiner, Michael Trowitzsch [Hrsg.]: Karl Barths Theologie als europäisches Ereignis, Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht) 2008, 83.

[3] Karl Barth: Die Deutschen und wir, Zürich (Evangelischer Verlag) 1945, 24 ff.

[4] Kurt Marti: Ein Topf voll Zeit 1928-1948, München (Nagel&Kimche im Hanser Verlag) 2008, 161.

[5] Die Formel jenes Treueeids lautete: «Ich schwöre: Ich werde dem Führer des Deutschen Reiches und Volkes, Adolf Hitler, treu und gehorsam sein, die Gesetze beachten und meine Amtspflichten gewissenhaft erfüllen, so wahr mir Gott helfe.» (http://de.wikipedia.org/wiki/Führereid)

[6] Marti, a.a.O. 2008, 182-186.

[7] Anzeiger für die Stadt Bern, 31.5. + 3.6.1946. Martis schreibt, Sartre habe seinen Essay «L’existentialisme est un humanisme» vorgetragen (Kurt Marti a.a.O. 2008, 203). Tatsächlich ist gut möglich, dass Sartre seinen Ausführungen diesen Essay zugrunde legte. Er hatte ihn am 28. Oktober 1945 erstmals vorgetragen und im Februar 1946 in leicht veränderter Fassung drucken lassen. Am 13. April 1946 hatte die Literaturbeilage von Le Figaro zudem einen Beitrag Sartres unter dem Titel «A la recherche de l’existentialisme: M. Jean-Paul Sartre s’explique» veröffentlicht (nach http://www.sartre.ch/Die%20Werke%20Sartres.pdf).

[8] Kurt Marti, a.a.O. 2008, 203.

[9] http://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Heidegger#Nationalsozialismus

[10] Berner Tagblatt Nr. 153, 6.6.1946.

[11] Kurt Marti: Kirche hinter Stacheldraht, Der Concordianer, Semesterblatt, Sommersemester 1949.

[12] Kurt Marti, a.a.O. 2008, 215.

[13] Kurt Marti, a.a.O. 2008, 216.

[14] Kurt Marti, a.a.O. 2008, 203.

[15] Jean-Paul Sartre: Was ist Literatur? Schriften zur Literatur 2, Reinbek bei Hamburg (Rowohlt) 1981, 221 f.

[16] Jean-Paul Sartre: Was kann Literatur? Schriften zur Literatur 4, Reinbek bei Hamburg (Rowohlt) 1979, 27 + 13.

[17] In: Karlheinz Barck et al.: Ästhetische Grundbegriffe. Band 2, Stuttgart (J. B. Metzler) 2001/2010, 208.

[18] Marti, a.a.O. 2008, 233.

[19] Eine Tabelle von Martis biografischen Stationen findet sich in: Christoph Mauch [Hrsg.]: Kurt Marti. Texte, Daten, Bilder, Frankfurt (Luchterhand Literaturverlag) 1991, 53 ff.

[20] Kurt Marti: Der Berner «Kirchenstreit». Ein Rückblick, in: Der Concordianer. Semesterblatt, Sommersemester 1952.

[21] Kurt Marti: Kirchenarbeit und 1. Mai, Kirchenbote für das reformierte Volk des Aargau Nr. 5, Mai 1950.

[22] Schweizerisches Literaturarchiv, Inventar Kurt Marti, S-06-a bis -k.

[23] Die Tat Nr. 307, 8.11.1947.

[24] Hier und im folgenden nach: in: Karlheinz Barck et al. 2001/2010, 214-218.

[25] Marti Die Schweiz und ihre Schriftsteller – die Schriftsteller und ihre Schweiz, Zürich (EVZ-Verlag) 1966, 73.

[26] Werner Bucher/Georges Ammann: Schweizer Schriftsteller im Gespräch, Basel (F. Reinhardt Verlag) 1970/71, 316.

[27] Marti 1966, 55.

[28] Marti 1966, 61.

[29] drehpunkt 41+42/1978.

Dies ist mein Beitrag zur Anthologie, in der in erster Linie die Referate der Tagung «Grenzverkehr» zusammengetragen wurden, die am 22. und 23. November 2013 im Institut für Hermeneutik und Religionsphilosophie in Zürich stattgefunden hat. Da sich das Erscheinen des Buches verzögerte, erlaubte mir der Mitherausgeber Andreas Mauz, den Text am 2. März 2015 an dieser Stelle erstzuveröffentlichen. Gedruckt erschienen ist er seither in: Pierre Bühler/Andreas Mauz [Hrsg.]: Grenzverkehr. Beiträge zum Werk Kurt Martis. Göttingen (Wallstein Verlag) 2016, S. 273-285.

Für diesen Beitrag hatte ich im Januar 2014 den Auftrag erhalten, einen «tendenziell literatursoziologische[n] beitrag» zu verfassen, «der marti im milieu des berner nonkonformismus situiert». Kurt Marti hat den Text gegengelesen und mit einer Notiz vom 23. März 2014 seine Statements autorisiert. Abgeliefert habe ich ihn am 31. März 2014. (fl., 18.8.2016)

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Die Website «Textwerkstatt Fredi Lerch» versammelt journalistische, publizistische und literarische Arbeiten aus der Zeit zwischen 1972 und 2022, ist abgeschlossen und wurde deshalb am 15. 1. 2024 zum zeitgeschichtlichen Dokument eingefroren.

Vorderhand soll die Werkstatt in diesem Zustand zugänglich sein, längerfristig wird sie im e-helvetica-Archiv der Schweizerischen Nationalbibliothek einsehbar bleiben. Teile des Papierarchivs, das für die vorliegende Website die Grundlage bildet, sind hier archiviert und können im Lesesaal der Schweizerischen Literaturarchivs eingesehen werden.

 


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