Ein wunderbarer Mensch

Die Mitteilung, Rolf Joggi sei tot, hat Ende Juli fassungslos gemacht – auch in der «Waldau». Kurz zuvor hatte sich der 41jährige Sozialarbeiter mit der ansteckenden Lebensfreude für drei Monate verabschiedet: Mit seiner Partnerin und einem befreundeten Paar wollte er Tansania bereisen.

Hier in der Klinik sei es Joggis Auftrag gewesen, sagt Armand Fux, Leiter des Sozialdienstes, die «soziale Achse Freizeit» der Hospitalisierten gestalten zu helfen. Zuvor habe ihre Freizeit vor allem aus Rumhängen und Kiffen bestanden. Dann kam Joggi: Ihm waren Diagnosen egal. Er sah, wo die Leute standen. Dort holte er sie ab. Mit ihnen zusammen organisierte er Feste, Konzerte und Ausstellungen; mit ihnen zusammen baute er die «Wunderbar» auf, den Treffpunkt der Hospitalisierten, und das «Kuckucksnest», die «Zeitung der Psychiatrie-Erfahrenen».

Und dann das: Unterwegs in Tansania wurde er zusammen mit der Freundin seines Kollegen von einem Bus erfasst. Beide waren sofort tot.

Zu Rolf Joggi vgl. auch «Eine Schreibwerkstatt mit Folgen (bisher 83)».